Vier Österreicher auf Gran Canaria verletzt

Ein Busunfall auf einer Bergstraße mit Rettungskräften und mehreren beschädigten Fahrzeugen.
Der Busfahrer der Touristengruppe erfasste einige Urlauber. Ein Teilnehmer erhebt schwere Vorwürfe.

Vier österreichische Urlauber sind am Samstag bei einem Unfall mit einem Reisebus auf Gran Canaria verletzt worden. "Alle wurden nur leicht verletzt", sagte Martin Weiss, Sprecher des Außenministeriums in Wien, am Sonntag der APA. Ein italienischer Tourist hat das Unglück hingegen nicht überlebt.

Über die vier Reisenden aus Österreich berichtete Weiss: "Eine Dame befindet sich noch im Krankenhaus. Der Reiseveranstalter und die Botschaft kümmern sich um sie." Details über die Identität der Urlauber gab das Außenministerium auch am Nachmittag zunächst nicht bekannt. Sie gehörten zu einer Gruppe von Kreuzfahrt-Touristen, die eine Inselrundfahrt unternommen hatte, berichteten lokale Medien.

Der Ausflugsbus hat im bergigen Hinterland der spanischen Ferieninsel beim Zurücksetzen eine ganze Gruppe der Urlauber angefahren. Ein Italiener starb, neun weitere Menschen wurden verletzt. Auf einer kurvenreichen Strecke zwischen den Ortschaften Fataga und Tunte im Zentrum der Kanareninsel hatte der Bus angehalten, weil mehreren Fahrgästen angeblich schlecht geworden war. Um besser in die nächste Kurve einbiegen zu können, habe der Lenker zurückgesetzt. Er habe nicht gesehen, dass die ausgestiegenen Urlauber hinter dem Bus standen, teilten die Rettungsdienste laut Medienberichten mit. Der Italiener wurde von dem zurücksetzenden Fahrzeug einen fünf Meter tiefen Abhang hinuntergestoßen. Er starb am Unfallort. Seine Frau erlitt einen Schock.

Vorwürfe

Eine Karte von Gran Canaria, die die Lage des Busunglücks in Santa Lucia de Tirajana zeigt.
Übersichtskarte Spanien, Lokalisierungskarte Gran Canaria Grafik 0366-14-Unfaelle.ai, Format 42 x 112 mm
Ein Wiener, der Teil dieser Touristengruppe war, erhob nach seiner Rückkehr heftige Kritik. Der Betreiber eines Ausflugsbusses habe "grob fahrlässig" gehandelt. "Wir waren größter Gefahr ausgesetzt", sagte der 49-Jährige im APA-Gespräch. "Die Passagiere waren den ganzen Tag in Gefahr: Der 50-Mann-Bus war viel zu groß für die Strecke. Er musste praktisch vor jeder Kurve stark bremsen, bis er in einer Serpentine aufgesessen ist. Zwei der Zwillingsräder saßen auf, die anderen Räder hingen in der Luft", schilderte der Urlauber, der inzwischen mit einem AUA-Flug sicher in Wien-Schwechat gelandet ist.

"Im Bus herrschte Panik. Auch der Lenker wirkte panisch", sagte der Wiener. Und er widersprach der Darstellung, den Fahrgästen sei schlecht geworden, weshalb sie ausgestiegen seien: Der Chauffeur habe die Fahrgäste gebeten auszusteigen, weil er das Fahrzeug durch die Engstelle manövrieren musste. Weil "alle im Bus schon Panik gehabt haben" - nicht weil Urlaubern schlecht gewesen wäre, wie es in spanischen Medienberichten geheißen hatte.

"Dann hat er plötzlich die Herrschaft über den Bus verloren, er hat sich ungebremst selbstständig gemacht und ist in die Gruppe reingefahren." Der italienische Tourist wurde über eine Klippe geschleudert, er habe einen Schädelbruch erlitten. Mit ihm sei ein Österreicher abgestürzt, dieser Mann sei aber mit Schürfwunden davongekommen. Er sei beim Heimflug mit an Bord gewesen. "Insgesamt wurden vier Österreicher, zwei Ehepaare, mit der Rettung abtransportiert", sagte der Wiener.

Der Landausflug war der letzte Tag der Kreuzfahrt. Nach der Rundfahrt hätte der dann verunglückte Bus die Passagiere direkt zum Flughafen bringen sollen. Er überlege jetzt rechtliche Schritte gegen den Veranstalter, sagte der Wiener. Vor allem sei er aber froh, gesund wieder zu Hause zu sein.

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