Viele Autos sind nicht kindersitztauglich

Verschiedene Kindersitze stehen vor einem Auto mit dem Aufdruck „Mobilitätsberatung“.
Probleme vor allem mit schwer zugänglichen Verankerungen und zu kurzen Gurten

Nach wie vor sind viele Autos in punkto Kindersitztauglichkeit alles andere als optimal. Die Probleme, die bei der Montage von Kindersitzen im Auto auftreten können, sind vielfältig. So passt nicht jeder Sitz in jeden Pkw, die Deaktivierung des Beifahrer-Airbags ist nicht immer einfach oder die Betriebsanleitung ist oft auch ein Buch mit sieben Siegeln. Der ÖAMTC hat 15 Familienfahrzeuge auf ihre Kindersitztauglichkeit überprüft. "Die Ergebnisse sind mittelmäßig: Neben einem 'sehr gut' gibt es zwei 'gut' und elf 'befriedigend', sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Ein Fahrzeug erreichte überhaupt nur ein 'genügend'.

Zum ÖAMTC-Test traten an: Chevrolet Trax, Citroen C4 Picasso, Dacia Sandero Stepway, Ford Focus Kombi, Ford Kuga, Honda CR-V, Lexus IS, Mazda 6 Kombi, Mercedes Citan Kombi, Nissan NV200 Evalia, Renault Captur, Renault Zoe, Skoda Octavia Combi, Toyota Auris Touring Sports, Toyota RAV4. Getestet wurde der Einbau der Kindersitze Maxi-Cosi Pebble mit Familyfix, Römer Duoplus und Cybex X Fix, jeweils mit und ohne Isofix- bzw. Top-Tether-Befestigung.

Testsieger

Testsieger ist ein Franzose. Der Citroen C4 Picasso, ist als einziger für den sicheren Transport von insgesamt vier Kindern geeignet. Im Fond können drei Kindersitze ohne Platzprobleme untergebracht werden, ein weiterer lässt sich am Beifahrersitz einbauen. "Grundsätzlich empfiehlt der ÖAMTC jedoch, Kinder in der zweiten Reihe zu sichern. Wenn dort alle Sitze besetzt sind, kann das älteste Kind auf dem Beifahrersitz gesichert werden“, rät der ÖAMTC-Techniker. Zusätzlich verfügt der Citroen C4 Picasso über gut zugängliche Isofix- und Top-Tether-Verankerungen sowie eine verständliche Bedienungsanleitung.

Der Schlechteste

Am schwächsten schneidet im aktuellen ÖAMTC-Test der Renault Captur ab. "Der Captur hat schlecht sichtbare und – je nach Kindersitz – teils mühsam zugängliche Isofix-Verankerungen", kritisiert Kerbl. "Damit der Gurt der Top-Tether-Verankerung eingehängt werden kann, muss sogar der Ladeboden weggenommen werden." Außerdem ist der Einbau eines Kindersitzes auf dem mittleren Platz im Fond laut Betriebsanleitung nicht erlaubt und am Beifahrer-Sitz darf nicht jeder Kindersitz installiert werden.

Bei den mit "befriedigend" bewerteten Fahrzeugen wurden unterschiedliche Probleme beim Kindersitz-Einbau festgestellt. Der ÖAMTC-Experte bemängelt unter anderem die Erreichbarkeit der Isofix- und Top-Tether-Verankerungen und die oft restriktiven, teils auch widersprüchlichen Betriebsanleitungen. "Hier müssen einige Hersteller dringend nachbessern", fordert Kerbl.

Eine Tabelle des ÖAMTC-Kindersitzeinbautests 2013, die die Eignung verschiedener Autos für Kindersitze bewertet.
ÖAMTC-Kindersitzeinbautest 2013; Grafik: ÖAMTC

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