Verzweifelter Syrer wollte sich in Salzburg anzünden

Die Rückseite einer schwarzen Polizeiuniform mit dem Wort „POLIZEI“ in Weiß.
Flüchtling übergoss sich im städtischen Wohnungsamt mit Terpentin, weil er keine städtische Wohnung bekam.

Wir sind ja jeden Tag mit lautstarken Klienten konfrontiert, aber so bedrohlich war’s noch nie“, schilderte Amtsleiter Bernhard Schweiger dem KURIER. Gegen 9 Uhr Früh hatte der Syrer, ein anerkannter Flüchtling, das Wohnungsamt im Shopping- und Bürogebäude „Kiesel“ aufgesucht. Dort erklärte der 46-Jährige dem Sachbearbeiter, dass er seine Privatwohnung verliere, weil er gerichtlich gekündigt worden sei. Schweiger: „Er wollte eine Wohnung – und das sofort.“ Doch der 55-jährige Magistrats-Mitarbeiter musste ihm erklären, dass er auf der Warteliste weit hinten gereiht sei.

Der Mann verließ das Amt, kehrte aber 20 Minuten später mit dem Terpentin zurück. Er übergoss sich und verschüttete die restliche Flüssigkeit im Büro. Dem Sachbearbeiter gelang es, den Sicherheitsdienst und die Polizei zu verständigen. Gemeinsam mit Kollegen aus anderen Büros, die aufgrund der lautstarken Auseinandersetzung zu Hilfe eilten, konnte man den Syrer bis zum Eintreffen der Polizisten beruhigen.

„Wir haben den Mann festgenommen und in die Justizanstalt überstellt“, sagte Polizeisprecher Anton Schentz. Der 46-Jährige wird wegen versuchter schwerer Nötigung angezeigt.

Aus dem Magistrat war zu erfahren, dass der Mietvertrag des Syrers erst 2014 ausgelaufen wäre. Warum ihm das Gericht die Wohnung kündigte, „wisse man nicht“; dafür gebe es meistens aber zwei Gründe: Weil man seine Miete nicht zahle oder sorglos mit Wohnung bzw. Einrichtung umgehe.

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