Versand von Senioren-Masken hat mehr gekostet als Masken selbst

Sale of FFP2 masks in a pharmacy
Insgesamt kostete die Aktion fast 14 Millionen Euro, davon 7,5 Millionen für den Versand.

Ende Februar war es geschafft: 1,8 Millionen Über-65-Jährige haben die von der türkis-grünen Regierung Anfang Dezember versprochen zehn Stück FFP2-Masken gratis erhalten. Die Kosten für den Verstand waren dabei höher als jene für die Masken selbst. Wie aus einer Anfragebeantwortung durch Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hervorgeht, kosteten die 18 Millionen Masken inklusive Steuern 6,5 Millionen Euro, 7,5 Millionen kostete der Versand durch die Post, berichtet die "Wiener Zeitung".

Die Gratis-Aktion hat von Beginn an politisch Staub aufgewirbelt. Auf Kritik ist vor allem gestoßen, dass die FFP2-Masken aus China importiert und nicht in Österreich produziert worden sind. Außerdem war zunächst von der Zustellung ab Weihnachten die Rede. Tatsächlich wurde zu diesem Zeitpunkt aber nur ein Bruchteil der Schutzmasken ausgeliefert.

Heimische Masken wären fast 9 Mio. Euro teurer gewesen

Der Gesundheitsminister bestätigt auf Anfrage der SPÖ, dass es chinesische Masken waren. Keine Maske wurde in Europa oder gar in Österreich produziert, stellte der Ressortchef klar. Grund dafür waren die Kosten. Wie aus der Antwort des Gesundheitsministers hervorgeht, lag der Anbotspreis für in Österreich produzierte Masken bei 0,79 Euro netto pro Stück. Das sei bei 18 Millionen benötigten Masken für 1,78 Millionen Adressaten, die jeweils zehn Stück erhalten sollten sowie weiteren 300.000 Stück als Reserve "wirtschaftlich nicht vertretbar" gewesen, so Anschober.

Das Projekt sei letztlich um 0,2987 Euro netto pro Stück vergeben worden. Die Differenz lag demnach pro Stück bei knapp 50 Cent. Das seien bei 18 Millionen Masken immerhin 8,9 Millionen Euro Preisunterschied gewesen.

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