Vermisster Bub wollte zu Großeltern nach Deutschland reisen

Menschen gehen in einer hellen Bahnhofshalle umher.
Elfjähriger aus Wattens fuhr statt in die Schule nach Norddeutschland. Eltern hatten ihn als vermisst gemeldet.

Rund 1000 Kilometer mit dem Zug hat ein 11-Jähriger am Donnerstag zurückgelegt. Seine Eltern mussten derweil in Wattens (Bezirk Innsbruck Land) bange Stunden erleben. Sie hatten ihren Sohn um 14 Uhr als vermisst gemeldet. Er hatte am Morgen das Haus verlassen, war aber nicht in seiner Schule in Hall i.T. aufgetaucht. Wie am Freitag bekannt wurde, hat sich der Bursche alleine auf eine Zugreise von Tirol nach Norddeutschland gemacht.

Er wurde offenbar von Heimweh getrieben. „Die Familie ist vor einigen Jahren nach Tirol gezogen. Der Schüler wollte zu seinen Großeltern“, erzählt Lukas Ettmayer vom Landeskriminalamt Tirol, das die Fahndung leitete. Die gestaltete sich schwierig. „Der Bub hatte den ganzen Tag sein Handy ausgeschaltet. Darum konnten wir ihn nicht anpeilen.“

Endstation Frankfurt

Eine grobe Ahnung, wohin der 11-Jährige unterwegs war, hatten die Beamten allerdings. „Ein Schaffner hat ihn in einem Zug nach Deutschland gesehen und sich bei uns gemeldet. Er hat den Buben auf einem Foto erkannt, das wir veröffentlicht haben. Wir konnten dann die Fahndung in Deutschland intensivieren“, erklärt Ettmayer. Bevor der 11-Jährige jedoch gefunden werden konnte, machte er sich selbstständig wieder auf die Heimreise. „In Frankfurt hat er sich sich anders überlegt und ist mit dem Zug zurückgefahren.“

In Kufstein meldete sich der 11-Jährige um 23 Uhr schließlich bei seinem Vater, der ihn unversehrt vom Bahnhof abholen konnte. „Die Eltern waren natürlich sehr erleichtert“, schildert der Kriminalbeamte das Happy End einer langen Reise.

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