Vandalen gefährden Skibetrieb

Totalschaden: die 70.000 Euro teure Pistenraupe ist nicht versichert
Betrunkene zerstörten einzige Pistenraupe im Bodental. Familie bangt um Zukunft.

Was zwei Betrunkene für einen lustigen Streich hielten, hat für die Betroffenen weitreichende Folgen. Bei einer illegalen Spritztour im Skigebiet Bodental wurde die 70.000 Euro teure Pistenraupe demoliert. Das Problem: Es war das einzige Präparierungsgerät der Familie Sereinig, die nun den Skibetrieb bei Schneefall nicht mehr aufrechterhalten kann.

Zwei betrunkene Männer aus dem Bezirk St. Veit, 20 und 26 Jahre alt, sollen am Sonntag um 4 Uhr Früh im Bodental einen Pistenbully gekapert haben. Bei ihrer Irrfahrt sollen sie nicht nur Teile der Skipiste, sondern auch die Pistenraupe demoliert haben. Sie dürften so lange im Kreis gefahren sein, bis die Hydraulikschläuche platzten, die Raupe stockte und sich die angehängte Schneefräse verklemmte.

"Es ist ein Totalschaden. Ich kann ihn wegen der Folgen für uns und das Skigebiet gar nicht beziffern. Vor vier Jahren erst haben wir diese Pistenraupe um 70.000 Euro erworben. Sie hatte wenig Betriebsstunden und sollte noch zehn Jahre lang ihren Dienst leisten", sagt Rudi Sereinig, Betriebsleiter des einzigen privaten Skigebiets in Kärnten.

Es geht um die Existenz der Familie, die auch ein Gasthaus neben der Piste führt, denn sie besitzt lediglich dieses eine Pistengerät. Das Fahrzeug eines Privatmannes, der für die Gemeinde die Langlaufloipe präpariert, kann derzeit ebenfalls nicht angemietet werden. Die Vandalen haben nämlich bei ihrem Akt auch dieses gekapert und beschädigt.

Pisten noch befahrbar

Noch ist der Betrieb (zwei Lifte und zwei Kilometer Pisten stehen zur Verfügung) im Bodental aufrecht. "Seit Montag sind hier im Rahmen eines Skikurses 120 Kinder zu Gast. Wir konnten mit viel händischer Arbeit die Pisten präparieren. Sollte es schneien, ist dies allerdings nicht mehr möglich. Bis März haben sich neben den Tagesgästen viele Schulklassen angemeldet. Vielleicht können wir irgendwo eine Pistenraupe ausborgen", hofft Alexandra Sereinig.

Ein neues Gerät sei in der Hochsaison nicht lieferbar. "Außerdem könnten wir die Kosten, die zwischen 80.000 und 120.000 Euro liegen, nicht stemmen", berichten die Sereinigs. Auf Vandalismus war ihre Raupe nicht versichert, man kann sich nur auf dem Rechtsweg bei den Tätern schadlos halten. Einer wurde gestellt, der zweite ist der Polizei bekannt, muss jedoch ausgeforscht werden.

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