Urin im Diensthelm: Mobbing-Vorwürfe bei Kärntner Polizei

Polizisten suchten die Frau im Wald
Die Ehefrau berichtete von laufenden Demütigungen. Der Polizeisprecher bestätigte den Helm-Vorfall, jahrelanges Mobbing sei aber nicht bekannt.

Die Kärntner Polizei ist mit Mobbingvorwürfen konfrontiert: Der Diensthelm eines Beamten wurde offenbar mit Urin gefüllt. Als dieser den Helm am Donnerstag vor Kollegen aufsetzte, ergoss er sich über seinen Kopf und Oberkörper. Die Ehefrau des Mannes spricht in einem E-Mail an Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) von jahrelangem Mobbing. Ein Polizeisprecher bestätigte lediglich den Helm-Vorfall.

Gegenüber der APA sprach die Frau von laufenden Demütigungen durch Kollegen und Vorgesetzte, die ihr Mann, ein Bezirksinspektor, ertragen müsse. Ihm werde der Handschlag verweigert, Kollegen verließen demonstrativ den Raum, wenn er ihn betrete. Ihr Mann werde aus Gruppenfotos herausgeschnitten, die dann wieder aufgehängt werden, und nun der Vorfall mit dem Helm. "Ich habe Angst, ich weiß nicht, was als nächstes passiert." Dass man in der Landespolizeidirektion nichts vom Mobbing gegen ihren Mann wusste, glaubt sie nicht.

Ermittlungen wegen Sachbeschädigung

Polizeisprecher Rainer Dionisio bestätigte auf Anfrage den Vorfall mit dem Helm. "Das Kriminalreferat des Stadtpolizeikommandos wurde beauftragt, Ermittlungen wegen Sachbeschädigung zu führen." Wie der Urin in den Helm gelangte, sei noch unklar. Von jahrelangem Mobbing gegen den Beamten wisse man in der Personalabteilung nichts, sagte Dionisio. "Einem Mobbingvorwurf würde die Dienstbehörde natürlich sofort nachgehen."

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