Bis zum 23. Februar läuft noch ihr Kurs, der vom Verein tralalobe initiiert, vom Land Niederösterreich und der Stadt Wien gefördert und von der Sozialberufeakademie Wienerwald durchgeführt wird.
25 Menschen aus der Ukraine, 22 Frauen und drei Männer, sind froh, dass sie einen Platz bekommen haben. Es gab gut viermal so viele Anmeldungen. Alle erzählen eine ähnliche Geschichte: Sie wurden am 24. Februar 2022 aus einem bis zu diesem Zeitpunkt geregelten Berufsleben gerissen – und sie können seit ihrer Flucht nach Österreich nicht mehr in ihren Berufen arbeiten.
Liudmyla Kovalevska und Vadym Kovalevskyi führten etwa in der Kleinstadt Korosten im Norden der Ukraine ein Büroartikelgeschäft. Nataliia Mykhalchuk war im Raum Kiew eine anerkannte Lebensmitteltechnikerin. Das zählt heute kaum.
„Das erste halbe Jahr habe ich gedacht, dass wir schnell wieder in die Ukraine zurückkehren können“, erzählt die Mutter einer zwei- und einer siebenjährigen Tochter in fast perfektem Deutsch. „Dann kam der Winter, und es wurde mir klar, dass wir länger bleiben werden.“
Frau Mykhalchuk sorgt sich um ihre Verwandten in ihrer Heimat. Immerhin ist die Angst, dass sie ihre Familie in Österreich nicht erhalten können wird, zuletzt einigermaßen gewichen.
Florian Stummelreiter vom Verein tralalobe kann keine hundertprozentige Jobgarantie für die ersten Absolventen geben, doch er ist guter Dinge, dass sie nicht zuletzt aufgrund des Pflegenotstands in öffentlichen ebenso wie privaten Einrichtungen schnell eine geregelte und fixe Arbeit finden können.
Lehrgangsleiterin Sabine Krames und Sprachassistentin Lisa Veverka zeigen sich sehr zufrieden mit der Lernbereitschaft der Teilnehmer. Manche sind täglich drei Stunden unterwegs, um an diesem neuen Programm teilnehmen zu können.
Um ihre Zukunft macht sich Sabine Krames keine Sorgen: „Die ersten Tests waren sehr gut.“ Im März 2024 beginnt übrigens der zweite Kurs. Auch der wird ausgebucht sein.
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