Überflieger Morgenstern darf in der Heimat nicht landen

Einst verliehen ihm Sprungski Flügel, nun ist es der Helikopter – Skisprunglegende Thomas Morgenstern bleibt seinem Element treu. Als Hubschrauberpilot misslingt dem 28-jährigen Kärntner allerdings die Punktlandung, ihm wird in Oberkärnten kein Landeplatz gewährt.
Nach seiner Sportkarriere startete Morgenstern als Hubschrauberpilot durch, eroberte den Junioren-Weltmeistertitel und erwarb ein Fluggerät. Dieses parkt derzeit im Hangar 8 in Salzburg. Morgensterns Hauptwohnsitz ist allerdings in Seeboden. Was würde also näher liegen, als in der Heimatgemeinde einen privaten Hubschrauberlandeplatz zu errichten? Morgenstern, der in dieser Causa Bürgerinteressen berücksichtigen möchte, hat sich mit einer mündlichen Anfrage an Seebodens Bürgermeister Wolfgang Klinar gewandt. "Ich habe ihm gesagt, dass das für uns kein Thema ist. Damit war die Sache auch für den Thomas erledigt", sagt Klinar.
"Unterschlupf" finden wollte Morgenstern daraufhin in Spittal, fünf Kilometer von Seeboden entfernt, auf einer kleinen Wiesenfläche mit internationaler Kennung neben der Strabag. Diese wird auch vom Hubschrauber der "Goldeckflug" des Industriellen Hans Peter Haselsteiner genutzt. Obwohl Morgenstern nicht im Besitz einer Start- und Landegenehmigung für diesen Platz war oder aktuell ist, fühlte er bei der Bezirkshauptmannschaft Spittal vor, ob er auf dem Gelände einen Hangar errichten könne. "Das Fluggerät soll nicht der Witterung oder Vandalen ausgesetzt sein", begründet der dreifache Olympiasieger das Vorhaben.
Schutzgebiet
Er erhielt jetzt eine ablehnende Antwort. "Auf dieser Fläche dürfen keinerlei Gebäude errichtet werden. Es ist eine Hochwasserzone und ein Natura-2000-Schutzgebiet", erklärt der Spittaler Bezirkshauptmann Klaus Brandner.
Und zu Plänen, einen Privatlandeplatz zu errichten: "Man hört, dass Herr Morgenstern Rundflüge veranstalten will, sogar an Wochenenden. Da wird man die Lärmbelästigung beurteilen müssen."
Antrag ruhend gestellt
Aufgrund dieser Ablehnung habe man den Antrag auf eine Lizenz für die Goldeck-Wiese ruhend gestellt, sagt Morgenstern-Manager Hans Gschwendner. "Wir brechen nichts übers Knie, suchen weiter." Fresach, 22 Kilometer von Seeboden entfernt, steht wegen des Hubschrauberlandeplatzes des Roten Kreuzes zur Debatte. Doch hier sind ebenfalls Einwände der Bürger zu befürchten. "Die Lärmentwicklung spielt eine Rolle. Wenn sich Thomas an uns wendet, werden wir das Für und Wider prüfen", betont Fresachs Bürgermeister Gerhard Altziebler.
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