Türkei-Putsch: Urlauber zeigen sich unbeeindruckt

Der Putschversuch in der Türkei beeinflusst österreichische Türkei-Urlauber nur wenig. Mehrere große Reiseveranstalter in Österreich sagten dies am Montag im Gespräch mit der APA.
Von 18.000 TUI-Gästen in der Türkei haben nur 30 ihren Urlaub vorzeitig unterbrochen, so TUI-Austria Pressesprecherin Katrin Limpl. Am Samstag seien trotz der Unruhen zwei Drittel der Urlauber geflogen. Kostenlose Stornierung oder Umbuchung seien bei TUI bis einschließlich heute möglich. Für die Zukunft erwartet Limpl keine Rückgänge bei den Türkei-Buchungen, dass hänge aber auch von der medialen Darstellung des Landes ab.
Schweres Jahr für Türkei-Tourismus
"Die Stornierungen und Umbuchungen sind nur im zweistelligem Personenbereich", sagte der Geschäftsführer von Rewe-Reisen, Martin Fast. Er erwartet eine baldige Beruhigung der Situation in der Türkei, betonte aber, dass es bisher ein schweres Jahr für den Türkei-Tourismus war. Stornierungen waren bei Rewe-Reisen Samstag und Sonntag kostenlos, ab heute gelten wieder die normalen Tarife.
Ebenfalls wenig Stornierungen hat es laut der Sprecherin der Verkehrsbüro Group, Birgit Reitbauer, aus den Ruefa-Reisebüros gegeben, betonte aber, dass der Türkei-Tourismus im Vergleich zum Sommer 2015 um 50 Prozent eingebrochen ist. Istanbul und Ankara würden fast nur noch von Geschäftsreisenden angeflogen, auch die Badeorte würden unter der unsicheren Lage in der Türkei leiden. Ruefa erwarte bei den Neu- und Last-minute-Buchungen einen Rückgang. Am Wochenende wurden kostenlose Stornierungen angeboten, ab heute gelten wieder die normalen Tarife, in Einzelfällen werden aber Ausnahmen gemacht, so die Pressesprecherin der .
Auswirkungen eher gering
ÖRV- Geschäftsführer Josef Peterleithner sieht die Auswirkungen des Putsches auch als eher gering an, nur eine Maschine in die Türkei sei von Samstag auf Sonntag storniert worden. Am Sonntag seien alle Maschinen wieder planmäßig geflogen. Trotzdem sei der Türkei-Tourismus im Vergleich zum Sommer 2015 österreichweit um 40 Prozent gesunken. Peterleithner macht dafür auch die laufende negative Berichterstattung über die Flüchtlingskrise und die andauernde politisch turbulente Lage in der Türkei verantwortlich.
Unter den beliebtesten Flugreiseländern der Österreicher ist die Türkei im Vergleich zum Sommer 2015 auf den dritten Rang hinter Griechenland und Spanien zurückgefallen.
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