Tonnenweise Kriegsmaterial gehortet:Sammler kam mit Bewährung davon

Eine Sammlung von alten Kanonenkugeln und Munition in einem Raum.
43-Jähriger bekam wegen fahrlässiger Gemeingefährdung drei Monate bedingte Haft.

Prozess. Als Kind habe er Mineralien gesammelt, später habe er sich für Militärgeschichte interessiert und auf Kriegsschauplätzen Munition ausgegraben. Nach Schicksalsschlägen in der Familie habe er darin Trost gefunden, erzählt der 43-jährige Ekkehard B. am Freitag in Salzburg vor Gericht.

Die Staatsanwaltschaft warf ihm fahrlässige Gemeingefährdung und einen Verstoß gegen das Waffengesetz vor, denn harmlos war seine Sammelleidenschaft lange nicht mehr. Alleine die Tonnen an Patronen, Granaten und Bomben, die der Militaria-Händler in seinem Wohnhaus in Golling gelagert hatte, hätte seine Nachbarschaft im Umkreis von einem Kilometer dem Erdboden gleichmachen können, sagten Ermittler bei der Sicherstellung im Jänner 2014.

Weiteres – zum Teil noch sprengfähiges – Material aus den beiden Weltkriegen wurde in der Garage seiner Mutter, in einer Scheune in Golling und in einem Lager in Bayern gefunden. Die Auflistung der gefährlichen Gegenstände füllt sechs Seiten in der Anklageschrift.

Reumütiges Geständnis

Aufgeflogen war der 43-Jährige damals durch einen Unfall in seinem Keller: B. wollte eine Gewehrpatrone öffnen, dabei kam es zu einer explosionsartigen Verpuffung. Die Narben trägt der Waffen-Enthusiast noch deutlich im Gesicht. Er erlitt schwere Verbrennungen und ist bis dato im Krankenstand.

Ob ihm denn nicht bewusst gewesen sei, dass seine Sammlung brandgefährlich ist, wollte Richterin Daniela Menuik-Prossinger wissen. "Ich habe mir nie gedacht, dass so etwas passieren könnte. Das tut mir äußerst leid", antwortete er reumütig.

Weil sich der Angeklagte bei den Ermittlungen kooperativ zeigte und ein Geständnis ablegte, fiel das Urteil milde aus: Er erhielt drei Monate Haft auf Bewährung.

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