Tödlicher Unfall vor Kärntner Pflegeheim: Betreiber in der Kritik

Ein Polizist geht neben einem Polizeiauto.
Der Besucher rutschte vor dem Haus aus. Laut Gewerkschaft will der Betreiber die diensthabende Pflegerin verantwortlich machen.

Nach einem tödlichen Unfall vor einem Pflegeheim im Bezirk St. Veit an der Glan hat die Gewerkschaft vida harsche Kritik am Heimbetreiber geübt. Ein Besucher war Anfang Dezember auf dem offenbar eisigen Freigelände ausgerutscht und später im Krankenhaus gestorben. Der Heimbetreiber habe daraufhin die an diesem Tag im Dienst befindliche diplomierte Pflegekraft als Verantwortliche genannt - die Pflegerin wurde bereits als Beschuldigte von der Polizei einvernommen.

"So wie jeder andere ist natürlich auch der Heimbetreiber für die Organisation eines Winterdienstes verantwortlich und muss darauf achten, dass die zu seiner Einrichtung gehörenden Gehwege sicher benutzbar sind", sagte Anita Ogris, Fachexpertin der Gewerkschaft vida, am Freitag in einer Presseaussendung. Anstatt die Verantwortung zu übernehmen, habe es sich der Dienstgeber aber "leicht gemacht" und die Pflegerin genannt. Als diplomierte Pflegekraft sei sie "selbstverständlich nicht für die Anlagensicherheit des Betriebs zuständig, dafür gibt es ja schließlich eine Hausleitung", so Ogris. Es würde ihrer Ansicht nach auch der Kärntner Heimverordnung widersprechen, wenn der diplomierte Dienst "angehalten würde, größere nicht-pflegerische Zuständigkeiten zu übernehmen".

Nach dem Unfall habe es außerdem eine schriftliche Weisung des Dienstgebers gegeben, dass an Wochenenden die anwesende diplomierte Pflegekraft den Winterdienst übernehmen soll. Das sei aber nicht zulässig, so die Gewerkschaft. Vonseiten des Heimbetreibers war auf APA-Anfrage vorerst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

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