Student provozierte Politik mit Theaterprojekt

Für gehörigen Wirbel in der Salzburger Landespolitik hat diese Woche ein junger Regiestudent aus Deutschland gesorgt. Peter Blum (22) hat die Wirren der Finanzcausa in seinem Theaterstück "Die Kaufleute von Salzburg" thematisiert und holte, wie berichtet, ausgerechnet Monika Rathgeber auf die Bühne.
"Eine Provokation", ärgert sich Finanzreferent Christian Stöckl (ÖVP). Der ehemaligen Leiterin des Budgetreferats des Landes wird ja vorgeworfen, 340 Millionen Euro verspekuliert zu haben. Dass sie sich als "tragende Figur" im Chaos der Landesfinanzen jetzt auf die Bühne stellt, grenzt laut Stöckl an Realitätsverweigerung.

Dienstagnacht wendet sich dann der Regisseur per Mail an die Medien: Die Reaktion der Politiker sei begreiflich, trotzdem finde er es falsch, dass das Verhalten Rathgebers skandalisiert wird. "Die tatsächliche Realitätsverweigerung findet in einigen Köpfen im Chiemseehof statt", schreibt er. "Sie haben noch immer keinen Weg gefunden, mit der enormen Vertrauenskrise in der Bevölkerung umzugehen. Jede Kritik wird deshalb als unnötig dargestellt."
Natürlich sei das Projekt eine Provokation gewesen – gegenüber den Verantwortlichen, Politikern und allen, die sich "das Maul darüber zerreißen". Den Politikern stehe er übrigens gerne zu einer inhaltlichen Auseinandersetzung zur Verfügung.
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