"Stille Nacht"-Jubiläum: Papst vereitelt Pläne der Touristiker

LH Wilfried Haslauer reiste mit Bundeskanzler Sebastian Kurz in den Vatikan
Das weltbekannte Weihnachtslied wurde 1818 erstmals aufgeführt. Der Papst hat die anlässliche Einladung nun aber abgelehnt.

200-Jahr-Jubiläum. In diesem Jahr feiert das wohl bekannteste Weihnachtslied der Welt – „Stille Nacht“ – seinen 200. Geburtstag. Still wird es im Ursprungsland Salzburg, wo das Lied entstanden und 1818 erstmals aufgeführt wurde, im Jubiläumsjahr aber garantiert nicht: Zahlreiche Veranstaltungen, eine Landesausstellung in den Stille-Nacht-Orten, eine Smartphone-App oder ein Musical mit Hollywood-Flair sollen das Jahr touristisch zu einem vollen Erfolg machen.

Mehr als eine Million Euro lässt sich die Salzburger Land Tourismusgesellschaft die internationale Vermarktung kosten. Sogar eine eigene Firma wurde für das Jubiläumsjahr gegründet – die „Stille Nacht 2018 GmbH“.

Die Krönung für die Bemühungen der Tourismusverantwortlichen hätte ein Besuch von Papst Franziskus werden sollen. Landeshauptmann Wilfried Haslauer war Anfang März eigens mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (beide ÖVP) in den Vatikan gereist, um der bereits zuvor von Bundespräsident Alexander Van der Bellen ausgesprochenen Einladung Nachdruck zu verleihen.

„Im Gebet begleiten“

Am Freitag setzte es für die Hoffnungen nach einem Papstbesuch im Stille-Nacht-Land Salzburg eine Enttäuschung. Franziskus sei es „aufgrund bestehender Planungen nicht möglich“, die Reise nach Österreich anzutreten, begründete das vatikanische Staatssekretariat die Absage. „Papst Franziskus wird die Jubiläumsfeierlichkeiten im Gebet begleiten“, schrieb Erzbischof Angelo Becciu, wie die Landeskorrespondenz mitteilte.

Dass die Chancen auf einen Besuch nicht besonders gut standen, war den Tourismusverantwortlichen in Salzburg bewusst. Landeshauptmann Haslauer, der ressortzuständig ist, hatte dennoch auf die „Eigenwilligkeit“ des Papstes gehofft.

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