Steirischer Arzt: Vergewaltigungsvorwurf von Ex-Freundin

PROZESS WEGEN QUÄLENS UND VERNACHLÄSSIGENS VON MINDERJÄHRIGEN IN GRAZ
Mediziner muss sich zudem ab 26. Februar neuerlich wegen Misshandlung seiner Kinder verantworten.

Der steirische Arzt, der bald zum zweiten Mal wegen Misshandlung seiner Kinder vor Gericht steht, könnte auch mit einem Vergewaltigungsvorwurf konfrontiert werden. Eine Ex-Freundin des Mediziners, mit der er eine längere Beziehung hatte, beschuldigt den Steirer und möchte erreichen, dass das bereits eingestellte Verfahren wieder aufgenommen wird, berichtete die "Kleine Zeitung" am Mittwoch.

Ex-Freundin: "Abartige sexuelle Praktiken"

Gegen den Arzt, der seine vier Kinder jahrelang gequält haben soll, wurde 2014 auch wegen Vergewaltigung ermittelt. Eine ehemalige Freundin, mit der er ein Jahr in einer Beziehung war, erklärte, der Mann habe sie zu "abartigen sexuellen Praktiken" gezwungen. Sie habe mitgemacht, weil er drohte "sich selbst zu verletzen, wenn ich seine Wünsche nicht erfülle". Dann soll er sie vergewaltigt haben, woraufhin sie laut "Kleine Zeitung" die Beziehung beendete und ihn anzeigte.

Verfahren damals eingestellt

Das Verfahren wurde aufgrund von Zeugenaussagen eingestellt. Eine davon stammte von der Mutter der Frau, die mittlerweile wegen falscher Zeugenaussage rechtskräftig verurteilt wurde. Die Anwältin des mutmaßlichen Opfers möchte, dass das Verfahren wieder aufgenommen wird. Bei der Staatsanwaltschaft Graz wurde bisher kein Fortführungsantrag gestellt, hieß es am Mittwoch auf APA-Anfrage.

Der Arzt muss sich ab 26. Februar zum zweiten Mal wegen jahrelanger Misshandlungen seiner vier Kinder verantworten. Das erste Verfahren endete im Herbst 2017 mit einem Freispruch, der jedoch aufgehoben wurde.

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