Impffortschritt in Österreich: Steiermark und Wien haben stark aufgeholt

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Knapp neun Prozent der Österreicher haben im August und September zweiten Stich erhalten. Besonders hoher Zuwachs in der Steiermark und in Wien.

Seit Juli gehen die Corona-Impfungen in Österreich nur noch schleppend voran, allerdings mit deutlichen regionalen Unterschieden. So haben Wien und vor allem die Steiermark in den vergangenen zwei Monaten deutlich aufgeholt. Von den Gemeinden mit dem größten Zuwachs an Zweitimpfungen liegen 26 in der Steiermark. Am wenigsten weiter gegangen ist nach APA-Berechnungen auf Basis der Gemeinde-Impfstatistik im Westen - konkret in Salzburg und Vorarlberg - sowie in Kärnten.

Wien hat seine Position im Bundesländerranking zuletzt stetig verbessert und die Bundesländer Salzburg, Tirol und Vorarlberg sowie Kärnten überholt.

Während Ende Juli nur jeder zweite Wiener vollständig gegen das Coronavirus geimpft war (49,3 Prozent), waren es Ende September sechs von zehn (59,6 Prozent) - ein Plus von mehr als zehn Prozent der Einwohner. Damit liegt der Anteil der vollständig geimpften Wienerinnen und Wiener nur noch knapp unter dem österreichischen Durchschnitt von 60,7 Prozent.

Österreichweit haben sich im August und September neun Prozent der Bevölkerung den zweiten Stich setzen lassen. In Wien war der Anstieg in den klassischen Arbeiter- und Zuwandererbezirken Simmering, Favoriten und Rudolfsheim-Fünfhaus besonders stark. Hier haben fast zwölf Prozent der Einwohner im August und September die zweite Impfung erhalten. In Summe liegt die Durchimpfung in diesen Stadtvierteln mit 52 bis 55 Prozent aber trotzdem noch unter dem österreichischen Durchschnitt.

Anders die Gemeinde Krakau im steirischen Bezirk Murau. Hier waren schon vor zwei Monaten 61 Prozent der Bevölkerung zweimal geimpft, mittlerweile sind es fast 78 - der stärkste Zuwachs unter allen Gemeinden. Aber auch in der Landeshauptstadt Graz haben sich in den vergangenen zwei Monaten 15 Prozent der Einwohner impfen lassen. Mit knapp 62 Prozent Durchimpfung liegt Graz unter den großen Städten damit vor Innsbruck (60, plus 12), Klagenfurt (60, plus 8), Linz (58, plus 8) und Salzburg (57, plus 7). In Summe ist die Steiermark seit Ende Juli vom vorletzten auf den dritten Platz vorgerückt, hinter dem Burgenland und Niederösterreich.

Besonders gering war der Impffortschritt in den letzten zwei Monaten in Vorarlberg, Salzburg und Kärnten. Der frühere Impfvorreiter Vorarlberg ist damit im Bundesländerranking vom vormaligen zweiten Platz stark zurückgefallen: 59,6 Prozent Durchimpfung bedeuten aktuell nur noch den fünften Platz. Salzburg ist (mit 57,1 Prozent Durchimpfung) vom vierten auf den achten Platz abgerutscht, Kärnten (57,2 Prozent) vom sechsten auf den siebenten.

Ein Sonderfall ist der Tiroler Bezirk Schwaz: hier hatte es schon im Frühjahr eine Sonderimpfaktion gegeben. Mit 60 Prozent war die Durchimpfung schon Ende Juli überdurchschnittlich hoch und die Nachfrage nach neuen Impfungen danach entsprechend gering. Nur vier Prozent der Schwazer Bevölkerung hat sich im August und September den zweiten Stich setzen lassen.

Schlusslicht in Sachen Impfung ist noch immer Oberösterreich mit 55,88 Prozent Vollimmunisierten. 

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