Steiermark: Leitspital kommt trotz Ablehnung
Der Plan steht und wird auch nicht mehr abgeändert. Bis 2025 soll das Leitspital im Bezirk Liezen in Betrieb sein und die drei bisherigen Krankenhausstandorte Schladming, Rottenmann und Bad Aussee ersetzen. Daran ändern auch die 67,3 Prozent Wählerstimmen nichts, die sich – bei einer Beteiligung von 42,2 Prozent – in einer Volksbefragung im Bezirk gegen die Zusammenlegung ausgesprochen haben.
Spitalslandesrat Christoph Drexler (ÖVP) sieht das „Nein“ als persönlichen Auftrag, die Information zu verbessern. Er erhalte eine überwältigende Anzahl von Zuschriften mit Aufforderungen, am Gesundheitsplan festzuhalten. Es gebe aber auch viele Zuschriften, die Verunsicherung und Sorge ausdrückten, zum Beispiel über weite Anfahrtswege. Er würde am liebsten mit jedem einzelnen Bürger die Fragen der Gesundheitspolitik durchdiskutieren, sagte Drexler im Landtag über die Spitalspläne.
250 Millionen Euro
Die Opposition kritisiert das Festhalten der Regierung an den Plänen heftig. FPÖ und KPÖ hatten die rechtlich nicht verbindliche Befragung initiiert. FPÖ-Klubchef Stefan Hermann bemängelt, dass die Nachnutzung der drei Spitäler nicht geklärt sei und es keine Jobgarantie gebe. Dem widerspricht Drexler, kein KAGes-Angestellter (die steirische Spitalsholding, Anm.) mit unbefristetem Vertrag verliere seien Job. Grünen-Klubobmann Lambert Schönleitner sieht die Informationspläne schon im Vorhinein als gescheitert an: „In einer langen Info-Kampagne von der Grazer Messehalle bis zum Kirchenwirt in Aigen haben Sie es der Bevölkerung nicht erklären können.“
Die Pläne für das Leitspital sind weit gediehen. Es soll in der Gemeinde Stainach-Pürgg gebaut werden. 90 Prozent der Bewohner des Bezirks könnten das neue Spital, das voraussichtlich 250 Millionen Euro kosten wird, binnen 30 Minuten erreichen. Die drei bisherigen Häuser sollen Facharzt- bzw. Gesundheitszentren werden.
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