Enorme Schäden durch das Unwetter

Ich hab’ geglaubt, da läuft ein Film ab." Josef Summer steht vor seinem Haus in Leitersdorf in der Oststeiermark und schildert, was Montagfrüh geschehen ist. "Es hat gekracht, die Fassade hat geknistert. Das ist unnatürlich gewesen. Und wie ich mich umdreh’, bricht das Haus ein."

Das Unwetter, das bis in die Nacht zum Montag besonders die Oststeiermark traf, hat schwere Schäden hinterlassen. Nicht nur am Haus des 56-Jährigen: Im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld wurden 1500 Hektar Ackerfläche überflutet. Betroffen sind laut Landwirtschaftskammer Mais-, Getreide-, Kürbis und Soja-Kulturen. Den Schaden schätzen Präsident Franz Titschenbacher und Friederike Hammerlindl von der Bezirkskammer auf 1,5 Millionen Euro.

Die Höhe seines finanziellen Schadens kann Josef Summer noch gar nicht beziffern. Zunächst ging es ihm einmal darum, seinen Vierkanthof zu sichern. 80 Kubikmeter Beton wurden im Lauf des Tages in den Keller gefüllt. Das soll Gegendruck aufbauen und das Haus stabilisieren. Wohn- und Schlafzimmer sackten ein, als der Boden plötzlich nachgab. "Das Bett, die Wohnzimmergarnitur, der Schrank, das ist jetzt alles da unten", zählt Summer auf. Verletzt wurde niemand: Seine Partnerin und er waren um fünf Uhr in der Früh bereits draußen, um Wasser aus der Garage abzupumpen. "Um Mitternacht ist meine Lebensgefährtin noch auf der Couch gesessen." Die übrigen vier Bewohner, Mieter von Wohnungen im hinteren Bereich, wurden von Summer geweckt. Sie können aber problemlos in ihren Wohnungen bleiben, dieser Teil des Gebäudes war nicht betroffen.

Die exakte Ursache für den teilweisen Einsturz des Hauses ist sowohl Summer als auch de Feuerwehr noch nicht klar. Im Keller war kaum Wasser, obwohl der Bach dahinter anschwoll wie "in 40 Jahren nicht", betont Summer. Feuerwehr-Bereichskommandant Johann Hönigschnabel vermutet, dass das Gelände unterspült wurde. Erst wenn der Beton verhärtet ist und ein Statiker zustimmt, darf das Paar in diesen Teil des Hauses zurück.