Stadtchef: "Villach darf nicht Las Vegas werden"

Rund 50 illegale Geräte wurden seit Jahresbeginn aus dem Verkehr gezogen.
In Kärnten kämpft man gegen Windmühlen: Acht illegale Spielautomaten wurden versiegelt, neun neue aufgestellt.

Don Quijote gegen die Windmühlen – mit diesem Kampf kann man das Vorgehen der Exekutive gegen illegale Casinos und Spielautomaten in Villach vergleichen. Seit Jahresbeginn wurden dort 50 Geräte versiegelt und beschlagnahmt, binnen Wochen werden sie jedoch durch neue Automaten ersetzt.

Villach darf nicht Las Vegas werden“, warnt Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) seit Monaten, doch das Geschäft mit dem Glücksspiel blüht, wie ein aktueller Fall beweist: In der Nacht auf Samstag wurde von der Exekutive ein Wettcafé in der Innenstadt kontrolliert, in dem im Jänner acht illegale Glücksspielautomaten versiegelt und beschlagnahmt worden waren. „Wir wollten prüfen, ob das Gesetz nun eingehalten wird“, sagt Viola Tretten-brein, Leiterin des Kriminalreferats Villach.

Das Geschäft im Hinterzimmer

Die Beamten staunten nicht schlecht, als sie bemerkten, dass die Siegel unversehrt waren, allerdings inzwischen neun neue illegale Geräte in Betrieb standen. Diese wurden nun ebenfalls beschlagnahmt, der Betreiber des Casinos, ein 38-jähriger in Wien lebender Tscheche, neuerlich angezeigt.

Vier genehmigte Glücksspielautomaten-Standorte gibt es in Villach. „Aber unzählige Wettbüros, die in den Hinterzimmern illegale Geräte betreiben“, erklärt Trettenbrein. Die Polizei hinke stets hinten nach, weil die Verwaltungsstrafverfahren monatelang dauern würden.

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