Spektakuläre Coups mit Beute in Millionenhöhe geklärt

Es waren zwei der aufsehenerregendsten Verbrechen der jüngeren Tiroler Kriminalgeschichte. Innerhalb weniger Monate wurde dabei jeweils eine Innsbrucker Geldtransporterfirma zum Opfer. Nun sind die Taten geklärt, wie die Tiroler Polizei am Mittwoch mitteilte. Nähere Details sollen erst heute, Donnerstag, bei einer Pressekonferenz bekannt gegeben werden. Bestätigt wurde jedoch bereits, dass die beiden filmreifen Coups in Zusammenhang miteinander stehen.

Im Februar 2014 lockten bislang Unbekannte als Zivilstreife getarnt den Fahrer eines Geldtransporters mit einem "Polizei bitte folgen"-Schild von der Autobahn bei Hall. Die Männer schlugen den Chauffeur nieder und machten sich unerkannt mit dem Transporter, der später leer auf einem Parkplatz gefunden wurde, aus dem Staub. Die drei Räuber sollen Tiroler Dialekt gesprochen haben.

Im Dezember des selben Jahres wurde die Zentrale der Geldtransporterfirma in Innsbruck von zwei Männern ausgeräumt. Sie verfügten über Schlüssel und Codes, wussten außerdem genau über die Überwachungskameras Bescheid, die sie mit Sprays außer Betrieb setzten. Die Ermittler gingen daher auch von Insiderwissen aus.

Wichtiger Hinweis

Zuletzt hatte sich die Schlinge um die Verbrecher enger gezogen. Die Polizei erhielt einen Hinweis und fand daraufhin die Kleidungsstücke der Täter aus dem Einbruch in die Firmenzentrale in einem Waldstück. Die Verkleidung war extrem auffällig und könnte auch DNA-Spuren enthalten haben. Um wen es sich bei dem Tippgeber gehandelt hat, wollten die Ermittler nicht verraten.

Am Mittwoch soll es nun zu Verhaftungen an vier verschiedenen Orten in und um Innsbruck gekommen sein. Die mutmaßlichen Täter befinden sich in Polizeigewahrsam. Sie sollen bei ihren Coups eine Millionenbeute gemacht haben.