Slowenischer Most-Wanted-Betrüger in Steiermark festgenommen

Fälle und Aufklärung: Minister stellt Kriminalstatistik vor
Ein 46-jähriger Slowene soll in seiner Heimat Kreditbetrug in großem Stil begangen haben. Nun wurde er in Österreich verhaftet.

Ein 46-Jähriger Slowene soll in seiner Heimat Kreditbetrug in großem Stil begangen haben, in Österreich klickten für ihn die Handschellen: Zielfahndern des Bundeskriminalamts (BK) nahmen den per Europäischen Haftbefehl gesuchten Mann, der auf der Most-Wanted-Liste geführt wurde, gemeinsam mit Beamten der Landespolizeidirektion Steiermark am Dienstag fest, berichtete das BK.

Der Verdächtige hatte in Slowenien in den Jahren 2007 bis 2011 zahlreichen Privatpersonen Kredite für größere Anschaffungen - wie beispielsweise Autokäufe - zugesagt und entsprechende Vermittlungsgebühren in der Höhe von 1.500 bis 6.000 Euro eingehoben. Die Kreditsummen wurden jedoch nie ausbezahlt bzw. vermittelt, so der Vorwurf. Darüber hinaus habe der Mann auf diversen Verkaufsseiten im Internet Fahrzeuge, darunter Traktoren, angeboten, dafür Anzahlungen kassiert, jedoch nie geliefert.

Anfang Juli wurden die Zielfahnder des BK FAST-Austria (Fugitive Active Search Team) von den slowenischen Polizeibehörden in die Fahndung nach dem Verdächtigen eingebunden, da sein Aufenthalt in Kärnten vermutet wurde. Am Dienstag kam schließlich die Information, der Gesuchte sei mit einem slowenischen Pkw nach Österreich unterwegs. In die Sofortfahndung wurden die Landesleitzentralen von Kärnten und der Steiermark eingebunden.

Beamte der Autobahnpolizeiinspektion Hartberg wurden auf der Südautobahn (A2) auf die gesuchte Person aufmerksam. Die hielten den Mann mithilfe von Kollegen der Polizeiinspektion Ilz an und nahmen ihn auf der Raststation Schäffern fest.

Die Zielfahndungseinheit im Bundeskriminalamt hat sich auf die konkrete Personensuche spezialisiert. Sie fahndet seit 2003 nach flüchtigen Tätern auf der ganzen Welt und ist Teil des European Network of Fugitive Active Search-Teams (ENFAST). Seit Jänner 2003 wurden von BK-Zielfahndern 233 Personen festgenommen - darunter 51 Mörder, 38 Räuber, fünf entflohene Strafgefangene sowie Menschenhändler, Kinderschänder, Entführer und 72 Betrüger, die eine Gesamtschadenssumme von 1,3 Milliarden Euro verursacht haben.

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