Silvester-Bilanz: Knallkörper-Unfälle und Brände
Zahlreiche zum Teil schwere Verletzungen, aber auch Brände hat das unsachgemäße Hantieren mit Pyrotechnik in der Silvesternacht in Österreich gefordert. Zum Glück gab es keine Toten wie etwa in Deutschland oder Tschechien, jedoch ist etwa einem 21-Jährigen aus in Oberösterreich die linke Hand teilweise abgerissen worden. Zwei Steirer wurden verletzt, als Knallkörper in ihren Händen explodierten.
Die schweren Verletzungen erlitt der 21-jährige Mann aus Linz in der Silvesternacht in Ansfelden (Bezirk Linz-Land) bei der Explosion eines Gemisches, das ein Freund selbst hergestellt hatte. Zudem erlitt er Verletzungen an den Oberschenkeln und Verbrennungen im Gesicht. Ein 33-Jähriger Salzburger zog sich in Pfaffstätt (Bezirk Braunau) beim Zünden einer Kugelbombe ebenfalls schwere Verletzungen zu. Der Sprengsatz explodierte zu früh und traf den Mann im Gesicht. Er wurde ins Unfallkrankenhaus Salzburg eingeliefert. Unfälle mit Feuerwerkskörpern haben in der Silvesternacht in Oberösterreich mindestens vier Verletzte gefordert
Es gab zwar mehrere Schlägereien unter Betrunkenen, etliche Alkoholleichen und einige Verbrennungen und Hörtraumata durch Knallkörper, dennoch ist die Silvesternacht für die Polizei und die Rettung im Bundesland Salzburg ruhig verlaufen, teilte Simon Koller vom Roten Kreuz Salzburg am Donnerstag mit. Im ganzen Bundesland verzeichnete das Rote Kreuz zwischen Mittwochabend und Donnerstagfrüh 247 Einsätze. 26 davon waren Vorfällen mit Feuerwerkskörpern geschuldet, 65 Fahrten mussten nach allgemeinen Verletzungen wie nach Raufereien oder dem Ausrutschen am schneeglatten Boden durchgeführt werden.
Zwei Verletzte und mehrere Brände haben in der Silvesternacht die steirischen Einsatzkräfte gefordert: Zwei Männer verletzten sich, als Knallkörper in ihren Händen explodierten. In der Südoststeiermark brannte ein Wirtschaftsgebäude. In Pöllau setzte Leuchtmunition Altfahrzeuge in Brand. In Graz dürfte ebenfalls Pyrotechnik für ein Feuer auf einem Müllcontainerplatz verantwortlich sein.
Die Druckwelle eines Feuerwerkskörpers hat zum Jahreswechsel in Villach mehrere Fensterscheiben und eine Auslagenscheibe beschädigt. Die betroffene Gasse wurde daraufhin von der Feuerwehr mit Scherengitter gesperrt, um Passanten vor herabfallenden Scherben zu schützen. Der Schaden dürfte sich laut Polizei auf mehrere Zehntausend Euro belaufen, es wird wegen schwerer Sachbeschädigung ermittelt.
Eine halbe Stunde nach Mitternacht ist im Obergeschoß eines Hauses in Dornbirn ein Brand ausgebrochen. Die beiden Bewohner retteten sich unverletzt ins Freie. Der Hund des Paares konnte nicht mehr rechtzeitig aus dem Haus gebracht werden. Laut Polizeiangaben stand die Brandursache am Vormittag noch nicht fest. Da sich das Haus im dicht besiedeltem Gebiet nahe dem Stadtzentrum befindet wird ein Zusammenhang mit Silvester-Feuerwerkskörpern nicht ausgeschlossen. Die freiwillige Feuerwehr Dornbirn war mit elf Fahrzeugen und 80 Mann im Einsatz.
Auch für zwei junge Männer in Kleinhadersdorf in der Gemeinde Poysdorf (Bezirk Mistelbach) in Niederösterreich hat das Hantieren mit Knallkörpern zum Jahreswechsel im Krankenhaus geendet. Sie wurden beim Abschießen einer sogenannten Feuerwerksbatterie im Gesicht verletzt, berichtete die Landespolizeidirektion am Donnerstag. Der Bilanz von "144 Notruf NÖ" zufolge gingen die Rettungseinsätze in Niederösterreich wegen Verletzungen durch Knallkörper von zehn im Vorjahr auf acht zurück.
Am Wiener Silvesterpfad hat die Polizei wegen 13 Körperverletzungen ermittelt, es kam zu zwei Sachbeschädigungen, einen tätlichen Angriff auf einen Beamten und vier Widerständen gegen die Staatsgewalt. 45 Anzeigen wurden nach dem Pyrotechnikgesetz gemacht. Neun Personen wurden aus "diversen Gründen" festgenommen, wie es in einer Bilanz der Polizei am Neujahrstag hieß.
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