Sieben Tiroler Asylwerber seit zwei Wochen im Hungerstreik

Sieben Tiroler Asylwerber seit zwei Wochen im Hungerstreik
Der Hungerstreik wegen "untragbarer Zustände" in der abgelegenen Einrichtung dauert seit 4. Juni an.

Der vor zwei Wochen eingesetzte Hungerstreik im Tiroler Rückkehrzentrum des Innenministeriums am Bürglkopf in Fieberbrunn (Bezirk Kitzbühel) dauert an. Sieben Personen verweigern weiterhin die Nahrungsaufnahme. Die Asylwerber mit negativen Bescheiden protestieren über ihre Ansicht nach „untragbare Zustände“ in der Einrichtung.

Der Hungerstreik hatte am 4. Juni begonnen. Ursprünglich haben sich 15 Asylweber daran beteiligt, darunter auch ein 14-jähriges Mädchen.Sie wollen offenbar eine neuerliche Prüfung ihrer Asylanträge erwirken, da diese „zu Unrecht abgelehnt“ worden seien. Auch wollen sie in andere Unterkünfte verlegt werden.

Stimmen für Schließung der Einrichtung

Unter anderem hatte sich auch die Tiroler Soziallandesrätin Gabriele Fischer (Grüne) und der Generalsekretär von Amnesty International, Heinz Patzelt, für eine Schließung der Unterkunft ausgesprochen. Die Einrichtung am Bürglkopf sei laut Fischer „abgelegen, isoliert und besonders für Kinder absolut ungeeignet“. Auch die „Plattform Bleiberecht Innsbruck“ schloss sich dieser Forderung an.

Im Jahr 2017 war das Haus am Bürglkopf von einem Flüchtlingsheim in ein "Rückkehrzentrum" umfunktioniert worden. Bereits in den 1990er-Jahren hatte es als Heim für die damaligen Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien gedient. In einer Rückkehrberatung sollen die Menschen von ihrer freiwilligen Abreise überzeugt werden, auch eine zwangsweise Abschiebung ist möglich.

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