Serve and Volley in die „Normalität“: Tennisplätze fast ausgebucht
Im Wiener Neustädter Stadtpark wird der Wiederaufnahme des Tennis-Betriebes entgegengefiebert
Im Wiener Neustädter Stadtpark blicken die Passanten neugierig auf das Geschehen der Tennisanlage: Die Planierwalze fährt über die sieben Courts, Pufferzonen werden eingerichtet und Desinfektionsmittelflaschen platziert. „Wir sind bereit“, fiebert Franz Brandtner, Obmann des UTC BH Wiener Neustadt der Platzöffnung am 1. Mai entgegen.
Ähnlich geht es vermutlich den Zehntausenden Tennis-Amateuren in Österreich. Mehr als 170.000 Spieler sind in einem Tennisverein eingeschrieben, die Zahl der Aktiven beträgt 400.000 und ist nicht zuletzt durch den Erfolgslauf von Dominic Thiem stark zunehmend.
Seit fest steht, dass man ab Freitag unter bestimmten Auflagen wieder Tennis spielen darf, laufen in den Tennisvereinen Land auf Land ab die Telefone heiß. Auch in Wiener Neustadt. Normalerweise würde jetzt gerade die Saison für die Meisterschaften beginnen – heuer ist aber alles anders.
Franz Brandtner zeigt es: Desinfektionsmittel gehört zur Standard-Ausrüstung
Die vergangenen Tage wurden genutzt, um Plätze und Clubhaus bestmöglich für die von der Bundesregierung verordneten Corona-Maßnahmen zu rüsten.
So wurden – mit Sicherheitsabstand von zwei Metern – zusätzliche Bänke aufgestellt, der Kantinenbetrieb vorerst durch zwei Selbstbedienungskühlschränke ersetzt und Aushänge sowie eMails zur Information der Vereinsmitglieder verfasst. Für die ersten Tage der Wiederöffnung sei die Buchungslage sehr gut, sagt Brandtner.
Wer Tennis spielen möchte, hat einiges zu beachten. Platzbuchungen sollen soweit wie möglich online durchgeführt werden. Das Verweilen auf der Anlage ist nur für die Ausübung des Tennissports erlaubt. Auf den Anlagen herrscht generell Maskenpflicht, die Masken dürfen nur während des Spielens abgenommen werden.
Beim Spiel sollen nach Möglichkeit nur die eigenen Bälle angegriffen werden – und das Ausspucken am Tennisplatz ist nicht nur unschick, sondern auch aus Infektionsgründen tunlichst zu unterlassen. Außerdem dürfen nur zwei Personen pro Court spielen, ausgenommen sind Doppelpaarungen aus Familienmitgliedern, die im selben Haushalt leben. Im Trainingsbetrieb können sich bis zu vier Erwachsene mit dem Trainer auf einem Platz befinden. Ansonsten sind vorerst nur Einzeltrainings vorgesehen.
Auf der Tennisanlage von Lisi Haberler ist die Vorfreude groß
Hohe Nachfrage
Szenenwechsel ins Burgenland zu Ex-Tennisprofi Lisi Habeler. „Wir freuen uns, dass es jetzt losgeht“, sagt die ehemalige Spitzensportbeauftragte des Ministeriums und Betreiberin der bekannten Tennisanlage in Neudörfl.
Die sechs Indoor-Plätze dürfen, so wie in ganz Österreich, vorerst nicht genutzt werden. Dafür wird in den nächsten Tagen auf den sieben Outdoor-Courts Hochbetrieb herrschen.
„Wir haben ungewöhnlich hohe Buchungszahlen für einen 1. Mai“, sagt die Ex-Profispielerin – und spielt den Ball zurück nach Wiener Neustadt. Auch dort wird der Tennissport in den kommenden Tagen wieder eine Stück Normalität zurückbringen, meint Brandtner.
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