Segelflugzeug abgestürzt: Pilot konnte sich retten, Passagierin tot

Segelflugzeug abgestürzt: Pilot konnte sich retten, Passagierin tot
Der Mann konnte sich mittels Fallschirm retten, die Frau wurde leblos nahe der Absturzstelle gefunden. Ermittlungen laufen.

Ein Todesopfer hat Sonntagabend der Absturz eines mit zwei Personen besetzten Segelfliegers nahe Wolfsberg in Kärnten gefordert. Laut Polizei konnte sich der Pilot offenbar mit dem Fallschirm retten. Er dürfte unverletzt geblieben sein. Sein Fluggast, eine 62-jährige Frau aus dem Bezirk Wolfsberg, wurde allerdings später leblos im näheren Umfeld der Absturzstelle gefunden. Laut Polizeisprecher Rainer Dionisio hatte sich die Frau als Gast für den Flug angemeldet und kannte den Piloten laut bisherigen Erkenntnissen nicht.

Bei der Unglücksmaschine handelt es sich um eine MDM-1 FOX, ein doppelsitziges polnisches Segelflugzeug welches für den Kunstflug verwendet wird. Das Unglück ereignete sich um 18.15 Uhr während der Wolfsberger Flugsporttage im Lavanttal im Nahbereich des Flugplatzes der Stadt. Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist noch unklar.

Laut Christoph Reinsperger, Obmann des Segelfliegerklubs Tulln, erfolgt der Notausstieg aus einem Segelflieger folgendermaßen: „Es befinden sich links und rechts Hebel, mit welchen man die Haube entriegeln kann.“

Pilot hätte nicht mehr helfen können

Im konkreten Fall ist Reinsperger der Meinung, dass der Pilot nicht mehr viel tun hätte können. „Der Pilot gibt das Kommando zur Evakuierung. Die Fluggäste bekommen vor einem Flug eine Einweisung." Ähnlich wie bei kommerziellen Flügen, bei denen dies die Flugbegleiter übernehmen. Den Anweisungen des Piloten sei dann während des Fluges Folge zu leisten.

Laut Peter Schmidt von der Austro Control ist bei Kunstflügen das Tragen von Fallschirmen für alle Insassen gesetzlich vorgeschrieben.

Das betont auch Reinsperger. Er erklärt zudem, dass Ausstiege mitten in der Luft selten seien. Sie kämen eher bei Kollisionen im sogenannten Thermikflug vor. Dieser wird von Segelflugzeugen zur Höhengewinnung genutzt.

Laut Informationen der Polizei hatten Augenzeugen den Absturz beobachtet und Alarm geschlagen. Die Ermittlungen zur Unfallursache waren Montagnachmittag im Gange. Auch die Flugunfallkommission des Innenministeriums wurde verständigt. Die Polizei sicherte das Wrack noch in der Nacht auf Montag.

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