Seebühne steht vor dem Aus

Eine große Zuschauermenge vor einer schwimmenden Bühne auf einem See.
Land Kärnten kündigt einseitig Vertrag über die Deckung des Abganges.

Die Seebühne am Wörthersee, eines von Jörg Haiders Prestigeprojekten, droht endgültig „versenkt“ zu werden. Denn das Land, bisher Hauptfinancier, steigt aus.

Fünf Millionen Euro hat die Errichtung der Seebühne gekostet. Doch sie war - sieht man von Dietmar Pflegerls „Evita“-Inszenierung ab - nie ein künstlerischer und schon gar nicht ein wirtschaftlicher Erfolg. Daher hat der jetzige Kulturreferent Wolfgang Waldner gefordert, die Seebühne zuzusperren: „Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.“ Immerhin musste das Land bis zu 670.000 Euro im Jahr zuschießen.

Noch ist ein letzter „Rettungsversuch“, nämlich ein Verkauf, im Laufen. Doch bisher mit so wenig Erfolg, dass die Anbotsfrist bis 31.Dezember 2013 verlängert werden musste. Die Ausschreibungsbedingungen verlangen eine Bankgarantie von 500.000 Euro, um mögliche Verschrottungskosten der Bühne abzudecken. Außerdem gibt es die Verpflichtung, die Bühne zwischen 1. Juni und 15. September zu bespielen.

Das alles ohne weitere Subventionen des Landes, das den Vertrag mit Stadt Klagenfurt und der Messe kündigen wird. Wirksam wird das allerdings erst mit 31. Dezember 2014. „So lange muss das Land den Verlust abdecken“, sagte Klagenfurts Stadt-Vize Albert Gunzer (FPÖ) in seiner Eigenschaft als Messe-Präsident zum KURIER. Deshalb fordert Waldner eine sofortige Stilllegung der Bühne. Das würde das Land viel billiger, nämlich nur 80.000 Euro, kommen. Heuer sind es 350.000 Euro.

Noch kein Angebot

Wie viele Angebote es bisher gibt, wollte Gunzer nicht sagen. Laut KURIER-Recherchen gibt es bis dato jedoch kein einziges, sondern nur eine Reihe von Anfragen. Auch zum Angebot der Ip-Media – sie besitzt die Rechte für die „Starnacht am Wörthersee“ – die Seebühne zwar nicht zu kaufen, aber künftig zu bespielen, wollte er nicht Stellung nehmen. Inoffiziell hieß es, darüber werde man sprechen, wenn es keine Kaufinteressenten geben sollte. Für Ip-Media geht es schließlich auch um die Zukunft der „Starnacht“, die laut Gunzer für 2014 „noch nicht gesichert“ sei. Sollte die Seebühne tatsächlich „versenkt“ werden, müssten 500.000 für die Verschrottung investiert werden. Für Gunzer wäre das „hinaus geworfenes Steuergeld“.

Kommentare