Schwere Vorwürfe gegen Spital nach Tod herzkranker Frau

Ich hab’ mir am Anfang keine so großen Sorgen gemacht. Sie war ja in einem Krankenhaus", seufzt David S. Mit Verdacht auf Herzinfarkt wurde seine Mutter Judith Mitte Mai eingeliefert, drei Tage später war sie tot: Ihre Söhne David und Dominik werfen Ärzten des LKH Bruck an der Mur vor, die 56-Jährige mit Schmerzmitteln versorgt, aber den Schaden am Herzen nicht behandelt zu haben.
Justiz eingeschaltet
Durch eine Sachverhaltsdarstellung ihrer Anwältin Karin Prutsch wurde auch die Staatsanwaltschaft Leoben eingeschaltet. Es geht um den Verdacht der fahrlässigen Tötung: Diagnostische als auch medizinische Maßnahmen seien unterlassen worden, ebenso Notfallmaßnahmen.

Wenige Minuten nach dem Tod seiner Mutter habe er die Ärzte darauf angesprochen,erinnert sich S. anhand eines Gedächtnisprotokolls. Der Eingriff sei nun mit möglichen Nierenschäden für die stark übergewichtige Frau abgetan worden. Sie war schwer krank. Wir haben versucht, Dinge zu machen, die sinnvoll notwendig sind. Alles Weitere ist unter Anführungszeichen eine Kosten-Nutzen-Risiko-Evaluierung. Was haben wir davon, wenn wir kathetisieren und sie dann eine Dialysepatientin ist?, soll der Mediziner gefragt haben. "Sie lebt", antwortete der 32-Jährige. Die Replik des Arztes habe ihn erschüttert, berichtet S.: Ja, aber unter welchen Qualitäten. Jeden zweiten Tag ins Krankenhaus für vier Stunden. Freilich, bei einem jungen Menschen, der gesund ist, wird man alles tun, was geht. Aber diese Patientin hätte man zu einem definitiven Pflegefall gemacht, weil die Niere kaputt gewesen wäre.
Im LKH Bruck wird beteuert, korrekt gehandelt zu haben. "Aus Sicht der behandelnden Ärzte war der Tod der Patientin aufgrund ihres Gesundheitszustandes schicksalshaft, da sie leider keinesfalls operationstauglich war", heißt es in einer Stellungnahme.
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