Schützenhöfer: "Wer wäre nicht gerne Erster?"
Kurz und kraftvoll" soll er sein, ihr Wahlkampf. Das verspricht die steirische ÖVP und hielt ihren offiziellen Auftakt schon einmal entsprechend bewusst minimalistisch: Gestern Abend gab es in einer Veranstaltungshalle in Graz Reden von Bundesparteiobmann Reinhold Mitterlehner und ÖVP-Landeschef Hermann Schützenhöfer, aber keine Show für das potenzielle Wahlvolk.
Schützenhöfer tritt zum zweiten Mal als Spitzenkandidat an, diesmal aus enger Partnerschaft mit der SPÖ heraus. "Ich habe immer gewusst, Streit schadet dem Ersten mehr, Harmonie nützt dem Ersten mehr. Das ist ein Naturgesetz in der Politik."
Die jüngste Umfrage gibt ihm recht. 800 Steirer wurden (im Auftrag der ÖVP) von einem Institut befragt: Demnach käme die SPÖ auf rund 34 Prozent, das wäre im Vergleich zu 2010 ein Minus von rund vier Prozentpunkten. Die ÖVP hielte aber nur bei 30 Prozent, das wäre ein Minus von sieben Prozentpunkten. Zulegen würde die FPÖ: Sie käme auf 20 Prozent, zuletzt erreichte sie elf Prozent.
Aber die Wahlen am 31. Mai seien weder verloren noch gewonnen, betonte Schützenhöfer. "Ich bleibe optimistisch. Aber ich bleibe auch realistisch." Wenn auch die Gemeinderatswahlen gezeigt hätten, "die Leut’ gehen mit": 42,7 Prozent erreichte die ÖVP bei den Kommunalwahlen im März, sie stellt 71 Prozent aller Bürgermeister. "Das waren 286 Einzelwahlen. Aber eine Ermutigung ist dieses Ergebnis jedenfalls."
Erst am 5. März gab Schützenhöfer seine Wiederkandidatur bekannt. Damit hat er auch "Reformpartner" Franz Voves, SPÖ, zappeln lassen. Weh tun wollen und können einander die Parteichefs im Wahlkampf nicht. Die Ansage, den 2005 verlorenen Landeshauptmannsessel zurück holen zu wollen, fiel gestern auch nicht direkt. "Wer wäre nicht gerne Erster?" gestand Schützenhöfer ein. "Aber es geht zuallererst um das Land. Ich erhebe nicht den Anspruch auf den Landeshauptmann. Das Recht hat keiner vor der Wahl."
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