Schon 6163 Schwarzarbeiter gingen Finanz heuer ins Netz

Der Schatten einer Person mit Kappe an einer Wand.
Die Zahl der Schwarzarbeiter steigt erneut.

Den Finanzpolizisten wird nicht langweilig: Bis zum dritten Quartal des Jahres wurden in Österreich 6163 Schwarzarbeiter angezeigt. Somit dürfte die Anzahl der Anzeigen erneut etwas steigen: Im gesamten Jahr 2013 waren es 7786 angezeigte Personen, im Jahr zuvor 6804 – das geht aus einer parlamentarischen Anfrage hervor.

Grund für die Anfrage waren Ermittlungen der Finanzpolizei beim Bau einer Mehrzweckhalle in St. Urban in Kärnten. Freiwillige, in dem Fall Mitglieder der Feuerwehr, halfen in ihrer Freizeit beim Bau mit, um Kosten zu sparen. Eine Anzeige folgte auf dem Fuß. "Vor rund einem Monat wurden allerdings sämtliche Verfahren eingestellt – auch jenes, das gegen mich persönlich wegen angeblicher Förderung von Schwarzarbeit geführt wurde", sagt Bürgermeister Dietmar Rauter (FPÖ).

Statt der budgetierten 500.000 Euro habe die Errichtung der Halle letztlich ohne die Unterstützung der Freiwilligen um 50.000 Euro mehr gekostet. Nicht nur die Feuerwehr, auch andere Vereine hatten ihre unentgeltliche Mitarbeit zugesichert, weil sie die Räumlichkeit nutzen wollten. "Wir sind froh, dass das hinter uns liegt. Aber jetzt sind wir natürlich gebrannte Kinder und beschränken unsere Freiwilligenarbeit auf die Feuerwehr, bis genaue Kriterien für uns festgelegt werden", betont Ewald Kogler jun., stellvertretender Kommandant der Feuerwehr.

Wobei: Gemeinnützige Vereine sind grundsätzlich nicht automatisch im Visier der Finanz. Solange die Freiwilligen keinen Lohn kassieren, dürfen sie helfen – beim Punschstand oder bei sozialen Projekten. "Kritisch wird es dann, wenn ein Verein ein riesiges, mehrtägiges Clubbing veranstaltet, das auch eine Konkurrenz zu den gewerblichen Betrieben ist", sagt eine Sprecherin. Das beobachtete auch die Gastronomie zuletzt massiv.

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