Schluss mit Ferien: Schulbeginn auch im Westen und Süden
Für rund 645.000 Schüler in Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Kärnten, Oberösterreich und in der Steiermark beginnt am Montag nach den neunwöchigen Sommerferien wieder die Schule. Ihre Kollegen in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland sind schon in der Vorwoche in die Klassenzimmer zurückgekehrt.
Bis zur ersten Verschnaufpause dauert es bis Ende Oktober bzw. Anfang November. Der Nationalfeiertag und Allerheiligen fallen zwar jeweils auf einen Sonntag. Die meisten Schulen geben aber rund um eines dieser beiden Wochenenden mithilfe ihrer schulautonomen Tage frei, generell kein Unterricht ist auch am Allerseelentag.
Feiertage fallen günstig
Ein wahres Ferien-Stakkato gibt es dann im Mai: Zwar ist der 1. Mai 2016 ein Sonntag, dafür fallen sowohl die beiden Donnerstag-Feiertage Christi Himmelfahrt (5.) und Fronleichnam (26.) als auch Pfingsten (14. bis 17. Mai) in den Mai. Darüber hinaus legen die meisten Landesschulräte die von ihnen zentral festgelegten zwei "schulautonomen" Tage in den Mai: Wien, Tirol, Kärnten, Steiermark und Burgenland geben jeweils den Freitag nach Christi Himmelfahrt und Fronleichnam frei (6. bzw. 27. Mai).
Oberösterreich und Salzburg verteilen "ihre" zusätzlichen freien Tage auf den Montag vor Maria Empfängnis (7. Dezember) sowie Freitag nach Fronleichnam (27. Mai), Niederösterreich auf den 7. Dezember und den Freitag nach Christi Himmelfahrt (6. Mai).
Weitere wichtige Termine im Schuljahr 2015/16: Der Stundenplan sollte planmäßig bereits mit dem zweiten Schultag stehen (8. September im Osten bzw. 15. September im Westen), die Wahl der Klassensprecher muss bis 12. bzw. 19. Oktober erfolgen. Schülerbeihilfe muss bis spätestens 31. Dezember beantragt werden.
Die Zentralmatura an den AHS und (erstmals flächendeckend) an den BHS findet von 9. (Deutsch) bis 19. Mai (Latein/Griechisch) statt. Die Kompensationsprüfungen für negative Matura-Arbeiten sind für den 6. und 7. Juni anberaumt.
Die Abschlusskonferenz, in der über die Aufstiegsberechtigung der Schüler entschieden wird, muss zwischen 22. und 24. Juni (Osten) bzw. zwischen 29. Juni und 1. Juli (Westen) abgehalten werden.
Das Schuljahr endet in den drei östlichen Bundesländern am 1. Juli 2016, im Rest Österreichs eine Woche später.
Die Ferien sind vorbei, die Schultasche ist gepackt und der Trubel geht wieder los. Barbara Spranger, Psychologin am Institut für Familien- und Jugendberatung in Linz (www.linz.at/soziales.fjb.asp) verrät, wie der Schulstart stressfrei gelingen und die Erholung der Ferien in den Alltag "gerettet" werden kann.
KURIER: Was erwartet Familien am Anfang eines Schuljahres?
Barbara Spranger: Eigentlich sind viele berufstätige Eltern froh, wenn die Ferien zu Ende sind und der Alltag wieder beginnt. Neun Wochen sind eine sehr lange Zeit. Am Anfang der Ferien ist bei allen Familien eine Riesenerleichterung zu spüren, dass der Druck weg ist. Im Laufe der Wochen baut sich diese Spannung allerdings wieder auf. Deswegen ist es wichtig, gut vorbereitet loszustarten.
Wie sehen diese Vorbereitungen aus?
Es liegt an den Eltern, rechtzeitig für Strukturen im Alltag zu sorgen. Dabei ist es zum Beispiel hilfreich, schon gegen Ende der Ferien den Tagesablauf wieder langsam zu verändern: nicht mehr allzu spät ins Bett gehen, dafür ein bisschen früher aufstehen. Schulsachen sortieren, Neues rechtzeitig besorgen, sich einfach einstimmen auf die Herausforderungen. Ganz wichtig ist es, den Fernseh-, Computer und Medien-Konsum der Ferienzeit einzuschränken, damit sich die Kinder entsprechend auf die schulischen Aufgaben konzentrieren können.
Wie kann der (Schul-)Alltag möglichst stressfrei gestaltet werden?
Entscheidend ist es, einen Ausgleich für die Kinder zu schaffen. Ausgleich gelingt am besten durch Bewegung und freies Spielen. Da im Alltag oft wenig Zeit bleibt für Dinge, die Kindern Spaß machen, sollte bewusst auf diese Auszeiten geachtet werden. Kinder brauchen kein Dauerprogramm und keine permanente Anleitung, sie genießen es einfach, im Freien oder zu Hause zu spielen, zu bauen, zu basteln und kreativ zu sein. So kann Stressabbau auch im turbulenten Alltag gelingen.
Kann ein Ritual den Schulstart einfacher oder schöner machen?
Rituale sind immer toll. Je schwieriger der Schulstart für ein Kind ist, desto wichtiger ist es, ein schönes Ritual für den Schulbeginn einzuführen, zum Beispiel gemeinsam einen Ausflug zu machen oder noch einmal Eisessen zu gehen. Das gibt jene Orientierung, die für Kinder unheimlich wichtig ist.
Wie läuft ein Termin bei Ihnen am Institut für Familien- und Jugendberatung ab?
Wir sind ein Service der Stadt Linz für alle Linzerinnen und Linzer, wir arbeiten kostenlos und vertraulich. An unserem Aufnahmetag, jeden Montag von 8 bis 10 Uhr, kann jeder ohne Anmeldung vorbei kommen, nach einem Erstgespräch werden weitere Beratungstermine vereinbart.
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