Schießlärm: Streit landet vor Gericht

Die lärmgeplagten Anrainer schießen gerichtlich zurück
Unterlassungsklage: Verein soll mit juristischen Mitteln zur Waffenruhe gezwungen werden.

Seit Jahrzehnten wird im Klagenfurter Stadtteil Viktring auf der Anlage des Schützenvereins Sponheim scharf geschossen. Nun schießt die lärmgeplagte Bürgerinitiative "Stoppt den Schießlärm" mit juristischen Waffen zurück: Die Anrainer haben Unterlassungsklage eingebracht, am Mittwoch beginnt am Landesgericht Klagenfurt der Prozess.

Die Bürgerinitiative kämpft für die Verlegung des Schützenvereins SSV, der seit 46 Jahren in einem alten Steinbruch trainiert. Nach Gesprächen mit Politikern verschiedener Couleur, dem Verein und den Anrainern standen zuletzt zwei Alternativen in der engeren Auswahl: eine alte, leer stehende Halle am Südring und ein Zubau auf dem Kasernenareal in Lendorf. Beides ist aber inzwischen wieder vom Tisch und damit auch eine außergerichtliche Einigung.

In einem Gerichtsentscheid sehen die Bürger jetzt die letzte Möglichkeit für eine dauerhafte Waffenruhe. "In einer überalterten Anlage neben einem Landschaftsschutzgebiet wird stundenlang mit Großkaliber und Dauerfeuer geschossen. Die Schützen verstoßen gegen die Lärmschutzverordnung, gegen das Veranstaltungsgesetz und ballern mit Munition, die bei amtlichen Messungen nicht verwendet wurde. Für die Rost-Anlage fehlen naturschutzrechtliche Bewilligungen. Wir gehen notfalls bis zum Höchstgericht", gibt sich Franz Ahm, Sprecher der Bürgerinitiative, kämpferisch.

SSV-Obmann Heimo Machne blickt dem Prozess "mit viel Zuversicht" entgegen. "Wir wurden bisher in keinem Strafverfahren verurteilt, halten uns stets an die Verordnungen und sind um Konsens bemüht. So haben wir das Schießen sogar freiwillig an Sonntagen und Feiertagen eingestellt", betont Machne.

Kommentare