Landeskliniken müssen Millionen einsparen

Eine Hand in einem weißen Handschuh hält ein Stethoskop vor zwei Patientinnen.
SALK muss einen Teil für Nachzahlungen an 4100 Mitarbeiter selber aufbringen.

Es war eine millionenschwere Bombe, die Salzburgs Finanzreferent Christian Stöckl (ÖVP) am Mittwochnachmittag platzten ließ. Wie berichtet muss das Land alleine für die Mitarbeiter der Landeskliniken (SALK) Nachzahlungen in Höhe von 24 Millionen Euro leisten, weil Vordienstzeiten bisher nicht zu 100 Prozent angerechnet worden sind. Stöckl erklärte, dass die Kliniken diese Rückvergütungen aus dem eigenen Budget von jährlich 507 Millionen Euro nicht schaffen würden, aber doch einen Teil des Betrages übernehmen müssten.

Neubauten erst später

Für die Landeskliniken heißt es daher nun, den Gürtel enger zu schnallen. Der neue Geschäftsführer Paul Sungler strebt Einsparungen von drei bis fünf Millionen Euro im Jahr an. Er hat bereits über konkrete Maßnahmen nachgedacht. Eine realistische Variante sieht er darin, den bis zum Jahr 2020 datierten, 600 Millionen Euro schweren Masterplan der SALK, der Neubauten auf dem Gelände des Salzburger Landeskrankenhauses beinhaltet, zeitlich bis 2030 zu strecken. So würden beträchtliche Beträge vorerst nicht zum Einsatz kommen, erklärte er am Mittwoch vor Journalisten.

"Beim medizinischen Personal und in der Pflege können wir nicht sparen. Bei der Pflege haben wir auch einen gewissen Nachholbedarf." Sungler will – ohne Leistungen zu beschränken – mit den vorhandenen Ressourcen das Maximum herausholen. "Wir prüfen in gewissen Bereichen, etwa im Baubereich, die Effizienz zu steigern. Wenn wir durch den verlangsamten Masterplan Leute freibekommen, brauchen wir Planungsarbeiten nicht nach außen geben."

Personaleinsparungen könnte es hingegen im Servicebereich geben, indem Abgänge nicht nachbesetzt werden. Betroffen wären davon laut Sungler etwa Personal-, Technik-, EDV- und Transportabteilung.

Zu stemmen werden auch jährliche Mehrkosten von rund 2,4 Millionen Euro sein, die künftig anfallen. Die nunmehr angerechneten Vordienstzeiten, die der Zentralbetriebsrat der Kliniken eingeklagt hatte, erhöhen die Gehälter von 4100 der 5400 Mitarbeiter. Überstunden und Nachtdienste muss auch valorisiert werden.

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