Salzburg: Hakenkreuz bei Schuleröffnung beschäftigt die Justiz

Salzburg: Hakenkreuz bei Schuleröffnung beschäftigt die Justiz
Das Symbol auf einer Fahne des Kameradschaftsbunds beim Tag der offenen Tür einer Schule in Salzburg-Gnigl sorgt für Ermittlungen.

Die Fahne stand beim Tag der offenen Tür des neuen Salzburger Schulzentrums „Bildungscampus Gnigl“ am 29. Juni direkt neben dem Haupteingang. Nun beschäftigt die vom Kameradschaftsbund ausgestellte Flagge die Justiz. Auf einem Band der gelben Kaiserfahne war neben dutzenden Orden und Verdienstmedaillen auch ein Eisernes Kreuz mit Hakenkreuz angebracht.

Der KZ-Verband Salzburg hat darum die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. „Dass man bei der quasi offiziellen Eröffnung der größten Grundschule in der Stadt Salzburg mit einem Hakenkreuzemblem auf der Fahne vorstellig wird, überschreitet für uns als Opferverband eindeutig alle tolerierbaren Grenzen“, kritisierte der Obmann des Salzburger KZ-Verbandes, Josef Enzendorfer.

Das Symbol habe im öffentlichen Raum nichts mehr zu suchen, schon gar nicht an einer Schule. Man habe deshalb die Staatsanwaltschaft um eine rechtliche Überprüfung ersucht. „Es gibt eine Ermittlungsanordnung an das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung“, bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Marcus Neher, der APA. Wann mit einem Ergebnis zu rechnen ist, sei aber noch offen.

Salzburg: Hakenkreuz bei Schuleröffnung beschäftigt die Justiz

Neben spielenden Kindern hing die Fahne mit dem Hakenkreuz-Emblem.

"Unangenehmes Missgeschick"

Albert Preims, der Obmann des Kameradschaftsbundes Gnigl, sprach von einem unangenehmen Missgeschick. „Auf dem Fahnenband werden seit 80 Jahren Auszeichnungen verstorbener Kameraden angebracht. Leider haben wir vor dem Ausstellen nicht genau geschaut, dass hier auch ein Abzeichen mit Hakenkreuz dabei war.“

Die Kaiserfahne werde normalerweise nicht für Ausrückungen verwendet und in der Öffentlichkeit gezeigt. „Die betroffene Auszeichnung wird sofort abgenommen und aussortiert. Es tut mir leid, dass das passiert ist“, sagte Preims. Auch ein zweiter Orden mit NS-Emblem werde entfernt.

Das Eiserne Kreuz war ursprünglich eine preußische Kriegsauszeichnung. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde es durch die Nationalsozialisten zu einer offiziellen deutschen Auszeichnung gemacht. Es hatte in der Mitte der Vorderseite ein Hakenkreuz und wurde in mehreren Klassen vergeben.

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