Salzburg: Felsplatte stürzte direkt vor Bordell

Ein Mann hockt vor einem Loch in einer Wand, umgeben von Ziegelsteinen.
Fünf Tonnen schwere Gesteinsplatte löste sich von Kapuzinerberg - zum Glück niemand verletzt.

Ich bin im Keller im Büro gesessen. Plötzlich hat es wild gerumpelt, dann war ein gewaltiger Tuscher zu hören. Ich hab’ geglaubt jetzt ist alles aus und das Haus stürzt ein“, erzählt Toni Santner, Mitbesitzer des Salzburger Bordells „Sauna-Tempel“.

Steine seien durch das Fenster geflogen. Er habe sich ins Erdgeschoß und weiter auf die Terrasse geflüchtet. „Dort war eine große Staubwolke und ich hab’ kaum etwas gesehen“, schildert Santner. Dann erkannte er jedoch das ganze Ausmaß der Katastrophe: Eine fünf Tonnen schwere Felsplatte hatte sich aus der Wand des Kapuzinerbergs gelöst und war rund 60 Meter tief auf den Bordell-Parkplatz gestürzt. „Jetzt ist dort ein Krater zu sehen“, sagt Santner.

Ein Wohnhaus wurde durch einen Felssturz beschädigt.
APA13655780-2 - 11072013 - SALZBURG - ÖSTERREICH: ZU APA 247 CI - Zu einem gewaltigen Felssturz ist es am Donnerstag, 11. Juli 2013, mitten in der Stadt Salzburg gekommen. Eine fünf Tonnen schwere Felsplatte hat sich aus einer Wand des Kapuzinerbergs gelöst und ist 60 Meter tief auf den Parkplatz des "Sauna-Massage-Tempels" gestürzt. Zwei Querschläger haben dabei die Ziegelmauer des Erdgeschoßes und des ersten Stockes durchlagen. APA-FOTO: FRANZ NEUMAYR

Beim Aufprall teilte sich die Platte in vier große, 500 bis 800 Kilo schwere und mehrere kleinere Brocken, die herumgeschleudert wurden. Das Resultat: Im ersten Stock des Sauna-Tempels klafft in der Außenwand ein großes Loch. Das Zimmer dahinter ist verwüstet. Ein aus der Wand gerissener Heizkörper demolierte unter anderem einen Massagetisch. Santner: „Man darf sich gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn dort schon jemand gelegen hätte.“

Neben dem Hauseingang ist ebenfalls ein großes Stück Mauerwerk weggeschlagen, eine davor aufgestellte Venus-Statue wurde zertrümmert. „Zum Glück war außer mir niemand da, eine halbe Stunde später sind bereits die ersten Mädchen gekommen“, sagt der Bordell-Chef.

Der Schaden sei durch die Versicherung gedeckt. Felsputzer des Magistrats prüften am Nachmittag die Wand und säuberten sie von lockerem Gestein. Landesgeologe Rainer Braunstingl vermutet Verwitterung als Unglücksursache: „Zwischen Felsplatte und Wand dürfte eine Kluft entstanden sein. Die starken Regenfälle im Juni haben die Platte gelockert.“

Karte

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