Salzburg: Ex-Landesrat Friedrich Mayr-Melnhof gestorben
Der frühere Salzburger Agrarlandesrat und langjährige Landesjägermeister Friedrich Mayr-Melnhof ist am Dienstag im Alter von 95 Jahren verstorben. Er war nicht nur durch seinen Land- und Forstwirtschaftsbetrieb, sondern auch durch zahlreiche politische Tätigkeiten bekannt. Er gehörte dem Salzburger Zweig der Familie Mayr-Melnhof an, der sich 1893 von den steirischen Verwandten abspaltete.
Mayr-Melnhof wurde am 5. Juli 1924 am Familiensitz in Glanegg in Grödig geboren. Bis 1942 besuchte er das Gymnasium, dann leistete er den Militärdienst und geriet nach Kriegsende vier Monate in amerikanische Gefangenschaft. Später studierte er an der Boku in Wien Forstwirtschaft, nach dem Tode seines Vaters übernahm er 1956 die Verwaltung der Familienbetriebe. Seiner Ehe mit Maria Anna Orsini-Rosenberg entstammten zehn Kinder, wobei zwei kurz nach der Geburt starben.
Der Forstwirt hatte zahllose politische Tätigkeiten inne, etwa in der Kammer für Land- und Forstwirtschaft, im Bauernbund oder im Waldbesitzerverband. Von 1967 an war er 30 Jahre lang Landesjägermeister, 1986 wurde er in der Amtszeit von Landeshauptmann Wilfried Haslauer senior Landesrat. Für Aufsehen sorgte Mayr-Melnhof, weil er während seiner Amtszeit auf seine Politikerbezüge verzichtete. 1986 zog er sich auf eigenen Wunsch und unter Hinweis auf berufliche Überlastung aus der Landespolitik zurück.
Seine ältere Schwester ist die Gesellschaftsfotografin Marianne "Manni" Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn, die im vergangenen Dezember ihren 100. Geburtstag feierte. Tochter Doraja Eberle war von 2004 bis 2010 ebenfalls Landesrätin in Salzburg, Sohn Maximilian "Max" Mayr-Melnhof ist seit 2017 Landesjägermeister. Der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer würdigte am Dienstagabend in einem Facebook-Statement die Verlässlichkeit und den vorbildhaften Stil des Verstorbenen. "Er war immer eine Person, die sich nie in den Vordergrund gedrängt hat, aber immer zur Stelle war, wenn Not am Mann war."
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