Bürgermeister bat zum Geburtstag um Geldspenden

Ein zerbrochenes Sparschwein ist mit Euro-Münzen gefüllt.
Ortschef von Sachsenburg wollte statt Geschenken lieber Geld für einen Skiurlaub mit seiner Frau.

Kurz vor dem Jahreswechsel vollendete Wilfried Pichler, Bürgermeister von Sachsenburg (Bezirk Spittal/Drau), das 70.Lebensjahr. Er nahm das zum Anlass, die Bevölkerung auf dem Hauptplatz bei einem Lagerfeuer auf Würstel und Bier einzuladen.

In der Einladung an alle Haushalte bat das Gemeindeoberhaupt, von Geschenken an ihn Abstand zu nehmen. Für den Fall, dass dennoch jemand etwas geben wolle, stellte er ein Sparschwein auf. Mit dem gesammelten Geld wolle er seiner Frau Marianne endlich einen gemeinsamen Skiurlaub ermöglichen. Das wiederum hat offensichtlich auch Kritiker auf den Plan gerufen. Ob denn ein Bürgermeister ein „Betteln“ notwendig habe, lautet ihre Begründung.

Freiwillig

Pichler, der seit 21 Jahren der Gemeinde an der Spitze einer bürgerlich orientierten überparteilichen Namensliste vorsteht, sieht die Angelegenheit gänzlich anders. „Ich habe etwas auf die Einladung geschrieben, was auch andere machen. Alles war auf freiwilliger Basis, niemand wurde gezwungen, Geld zu geben“, sagte er am Freitag zum KURIER. „Vielleicht hat einer nur einen Euro ins Sparschwein geworfen, ein anderer fünf Euro.“ Wie viel am Ende herausgekommen ist, will der Bürgermeister nicht sagen. Nur so viel: „Es gehen sich ein paar Tage Skiurlaub aus. Aber nicht in Frankreich, sondern in Österreich.“

Ihn selbst habe die Feier am Hauptplatz 1300 Euro gekostet. Das ist die Hälfte seiner monatlichen Entschädigung.
Hinter der „Aktion“ – in Form eines Leserbriefes – vermutet Pichler „politische Gegner. Ihnen ist offensichtlich meine erfolgreiche Arbeit für Sachsenburg ein Dorn im Auge“, glaubt er. Eine andere Erklärung habe der Ortschef nicht.

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