Rückgang bei Anzeigen: Die Alko-Lenker werden weniger

0,0 Promille hat nicht jeder überprüfte Lenker
Jugendliche sind die Autofahrer von morgen. Und in dieser Altersgruppe, in der früher „Komasaufen“ im Trend lag, steht Alkohol zunehmend am Abstellgleis. In Österreich hat sich zwischen 2007 und 2024 der Anteil der 14- bis 17-Jährigen, die noch nie Alkohol konsumiert haben, vervierfacht.
Ob sich dieser Langfristtrend auch positiv im Straßenverkehr niederschlägt, ist unklar. Eine Auswertung des Innenministeriums der Anzeigen zum Fahren unter Alkohol- und Drogeneinfluss zeigt jedenfalls eine positive Entwicklung.
Bereits 2024 Rückgang
Im ersten Halbjahr 2025 wurden 13.662 Lenker wegen Alkohol am Steuer angezeigt, im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 13.951 Anzeigen. Das entspricht einem Rückgang von 2,1 Prozent und bestätigt einen positiven Trend, heißt es aus dem Innenministerium.

Denn schon im Jahr 2024 war ein Rückgang zu verzeichnen: Mit 28.867 Anzeigen wurden um 5,9 Prozent weniger Verstöße als noch im Jahr 2023 (30.683 Anzeigen) registriert.
Bei den Drogenlenkern war zwar ein leichter Anstieg im ersten Halbjahr 2025 zu verzeichnen – 4.295 Anzeigen wurden erstattet. Das entspricht aber lediglich einem Plus von 0,3 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 (4.283 Anzeigen).
Und für das Gesamtjahr 2024 ergibt sich sogar ein Rückgang, zeigt die Auswertung. Mit 8.227 Anzeigen lag die Zahl der Drogenlenker um 5,2 Prozent unter dem Niveau von 2023 (8.676 Anzeigen).
Das ist insofern bemerkenswert, als sich in den vergangenen zehn Jahren durch Schwerpunktaktionen mit Ärzten und der Möglichkeit, Drogenbeeinträchtigung vor Ort auch medizinisch fundiert festzustellen, die Anzeigen wegen Drogenbeeinträchtigung beim Lenken um das Achtfache gesteigert wurden.
Schwerpunktaktionen bei Konzerten
Bei Verstößen im Straßenverkehr handelt es sich in der Regel um sogenannte Kontrolldelikte. Je mehr die Polizei hinschaut, umso höher die Wahrscheinlichkeit dass Sünder – beeinträchtigte Lenker, Raser oder Fahrer von aufgemotzten Fahrzeugen – erwischt werden.
Bei der Suche nach Drogenlenkern sind aus Sicht der Exekutive Schwerpunktsetzungen im Umfeld von Veranstaltungen oder Konzerten, aber auch im Zuge von Planquadraten besonders relevant.
„Menschen zu schützen ist Auftrag der Polizei. Daher werden Drogen- und Alkolenker, aber auch lebensbedrohliche Raser konsequent aus dem Verkehr gezogen. Das ist das Ziel der Kontrollmaßnahmen“, erklärt ÖVP-Innenminister Gerhard Karner.
Neben der laufenden Verkehrsüberwachung im Zuge des Streifendienstes und gezielten Kontrolle sind Prävention und Bewusstseinsbildung wesentliche Faktoren zur Verhinderung von Unfällen, heißt es vom Innenministerium.
Man setze daher seit einigen Jahren „auf intensive Schulungsmaßnahmen von Polizistinnen und Polizisten zur Erkennung von Beeinträchtigungssymptomen durch Suchtgift.“
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