Rauchverbot in Bädern: "Die meisten verstehen’s"

Ein Schwimmbad mit einem Schild, das auf ein rauchfreies Gelände hinweist.
In Grazer Freibädern darf nur noch in definierten Zonen gequalmt werden.

Auch wenn der Saisonstart in den Grazer Freibädern am Feiertag etwas verhagelt war: Die Gäste, die dem kühlen Wetter trotzten, entdeckten neue Schilder wir sind rauchfrei.

Erstmals wird heuer das Rauchen in den sechs Bädern stark eingeschränkt. Nur noch an bestimmten Plätzen darf gequalmt werden, auf den Liegeflächen rund um die Becken sind Zigaretten tabu. Je nach Größe des Bades gibt es ein bis fünf Raucherzonen.

"Es hat Beschwerden gegeben", begründet Dionys Maier, technischer Bereichsleiter der Grazer Bäder. "Vor allem die Verschmutzung durch Zigarettenstummel war ja nicht angenehm." Gerald Pichler, Sprecher der Holding Graz, berichtet überdies, dass sich viele Badegäste auch über Raucher auf den Liegewiesen geärgert hätten, darunter besonders Eltern kleiner Kinder. "Viele haben gesagt, es ist eine Sauerei, dass einem da der Rauch ins Gesicht geblasen wird." Die meisten Besucher seien Nichtraucher.

Deshalb zog die Holding heuer die Konsequenzen. Bis auf die definierten Zonen und die Gastronomie im Freibereich sind Zigaretten in allen städtischen Bädern verboten. Kontrolliert wird das von den Bademeistern.

Bis zum Badeverbot

Theoretisch kann das Nichteinhalten der neuen Regel bis zum Badeverbot führen, doch Bereichsleiter Maier erwartet solche Maßnahmen praktisch eher nicht. "Wir versuchen, zu erklären. Die meisten verstehen’s. Auch die, die am Anfang etwas aggressiver auf unsere Hinweise reagieren."

Eine Frau im Bademantel steht vor einem Schwimmbad und hält eine Zigarette.
rauchverbot,auster,eggenberger,bad
380.000 Gäste zählten Auster, Augartenbad, Stukitzbad, Margaretenbad, Bad Straßgang und Bad zur Sonne im Vorjahr. Dass heuer nun wegen des Rauchverbots Kunden fernbleiben, befürchtet man in der Holding Graz nicht. Jessica M., langjährige Besucherin der Auster im Bezirk Eggenberg ist da aber skeptisch. Selbst Raucherin hält sie das ausgedehnte Zigarettenverbot auf dem Areal für überzogen. "In der Nähe von Schwimmbecken, wo die Kinder sind, kann man das schon machen. Aber auf dem ganzen Gelände halte ich das für sinnlos." Sie überlege bereits, an einen Badeteich auszuweichen. "Ich geh’ ja auch nicht in Lokale, wo ich nicht rauchen darf", begründet die Grazerin.

Dionys Maier beruhigt unterdessen. "Es ist genug Platz da für jeden Gast."

http://www.holding-graz.at/nc/freizeit/baeder.html

Im Klagenfurter Gemeinderat setzten sich die Grünen bereits vor zwei Jahren für ein Rauchverbot in Freibädern ein. Daraus ist nichts geworden: So gibt es etwa in der größten Einrichtung, dem Strandbad Klagenfurt am Wörthersee, eine salomonische Lösung. Am Sandstrand direkt beim Uferbereich sind Zigaretten tabu, auf den Liegewiesen und den Brücken sind sie erlaubt.

„Wir haben die Rauchfrei-Zonen dort eingerichtet, wo sich viele Kinder aufhalten“, beschreibt Betriebsleiter Gerald Knes. „Wir machen den ersten sanften Schritt.“ Dort sei nicht nur der Qualm problematisch, sondern auch die Zigarettenstummel, die von Rauchern achtlos weggeworfen oder gar noch eingegraben würden. „Die Kinder finden das dann, wenn sie im Sand spielen. Das geht nicht, wir müssen ja unseren kleinen Gäste besonders schützen.“
Ein generelles Rauchverbot gibt aber es nicht: „Das Problem ist die Vollziehbarkeit.“ An besonders heißen Tagen suchen bis zu 15.000 Menschen im Strandbad Abkühlung.

Kommentare