Patient soll Augenarzt terrorisiert haben
Der 29-Jährige wurde zu 20 Monaten bedingter Haft verurteilt.
Tick tick bumm" und "Sie werden wie ein Dreckschwein abgeschlachtet": Mit SMS in diesem Stil wurde ein Augenarzt aus Salzburg im Vorjahr von einem ehemaligen Patienten terrorisiert. Der 44-Jährige war offenbar mit der Diagnose "Fehlsichtigkeit" nicht einverstanden und gibt dem Arzt die Schuld für seinen Führerscheinentzug. Am Freitag gab es ein Wiedersehen am Landesgericht.
Der hochrangige Arzt einer Salzburger Klinik hat Erich E. im Rahmen eines Führerscheinentzugsverfahrens im Jahr 2011 begutachtet und eine Sehbehinderung festgestellt. Er ist auf einem Auge fast blind. R.s Berufswunsch, Taxifahrer zu werden, hatte sich damit erledigt. Danach hatte er noch lange versucht, seinen Führerschein zurückzubekommen – ohne Erfolg.
Das Gutachten habe sein Leben negativ beeinflusst, die Droh-SMS seien aber trotzdem nicht von ihm, behauptete der Angeklagte vor Gericht. Von Anfang 2013 bis zu seiner Augenoperation im Juni 2013 habe er nämlich weder lesen, noch SMS schreiben können.
In diesen Zeitraum fallen die Drohungen. Der Arzt gab an, er habe so große Angst gehabt, dass er immer ein offenes Messer und später auch eine Pistole bei sich trug. Die habe er sogar mit zur Visite genommen. Die Klinik habe ihm eine Zeit lang sogar einen Bodyguard zur Seite gestellt. Die Klinik fordert dafür rund 4650 Euro an Überwachungskosten vom Beschuldigten ein. Der Arzt selbst verlangt keinen Schadenersatz und erklärt dazu: "Ich betrachte ihn als armes Würstchen, das nicht von Gott gesegnet worden ist."
Der Prozess wurde zur Einvernahme von drei weiteren Zeugen auf 12. September vertagt.
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