Privates Zentrum für junge Seelen in Not
Sie ritzen sich die Oberarme, verletzten sich anderswo, leiden an Störungen oder explodieren emotional bei kleinsten Veränderungen.
Kids und Teenager die sich in der komplexen Schul-, Freizeit- und Medienwelt verlieren und unter Ängsten oder sonderbaren Verhaltensweisen leiden, würden zahlenmäßig immer mehr, schildert Bettina Mühlberger. Mit ihrem Mann betreibt die Therapeutin das Kompetenzzentrum RESET für Kinder und Jugendpsychiatrie in Amstetten in Niederösterreich. Weil der Bedarf, vor allem nach der Pandemie, weiter rasant ansteigt, investiert das Paar nun 1,5 Millionen Euro in ein neues Therapie- und Medizinzentrum. Dieses ist bundesweit in dieser Konstellation einmalig.
In direkter Nachbarschaft zum nö. Landesklinikum Mauer bei Amstetten wird das neue Zentrum errichtet. Das Klinikum selbst führt eine medizinische Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie. „Wir arbeiten schon jetzt intensiv zusammen.
Aufgrund der künftig kurzen Distanz zwischen den Einrichtungen werden die Synergien noch besser nutzbar“, sagt Mühlberger. Oft würden die Eltern mit den jungen Patienten schon jetzt zwischen den Häusern vermittelt.
Aufbau
Ab 2014 hat sich Mühlberger mit der Jugendtherapie beschäftigt und 2017 RESET gegründet. Mittlerweile werden im Zentrum wöchentlich 250 Kontakte und Therapieeinheiten mit Kindern und Eltern abgearbeitet. Zwei Dutzend fix oder frei beschäftigte Therapeuten und Wahlärzte sind im RESET-Team in verschiedensten Behandlungsformen eingesetzt. Die Fachsegmente, von Psychiatrie, Logopädie, Neurologie bis zu unterschiedlichen Pädagogik-Sparten könne man abdecken, so Mühlberger. Dabei werden auch neue Methoden eingesetzt. Mangelndes Selbstwertgefühl therapiert das RESET-Team etwa mit Einladungen zum Eisbaden im Fluss. Mühlberger: „Natürlich nur auf freiwilliger Basis.“
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