Petition gegen Spätabtreibung: "Mehr Abtreibungen auf Verdacht"

Petition gegen Spätabtreibung: "Mehr Abtreibungen auf Verdacht"
Gynäkologe Peter Husslein spricht sich gegen das Anliegen der Petition aus.

Eine von hochrangigen ÖVP- und FPÖ-Politikern unterstützte Petition möchte den Schwangerschaftsabbruch bei schwerer geistiger oder körperlicher Beeinträchtigung des Kindes auch nach dem dritten Monat einschränken. #fairändern heißt die parlamentarische Bürgerinitiative, die diese embryopathische Indikation als "Diskriminierung von Kindern mit Behinderung" ansieht.

Peter Husslein, Gynäkologe und Vorstand der Univeritätsklinik für Frauenheilkunde am Wiener AKH, glaubt, eine solche Petition würde die Zahl der "Abtreibungen auf Verdacht" nur zusätzlich erhöhen oder sogar vervierfachen. Wenn eine straffreie Abtreibung bei schwerer geistiger oder körperlicher Beeinträchtigung des Kindes auch nach der 12. Woche noch möglich ist (wie es die aktuelle Regelung vorsieht) könne man Verdachtsfällen in Ruhe nachgehen. In vielen Fällen würde sich der Verdacht dann als falsch herausstellen. Ist eine Abtreibung nach diesem Zeitpunkt aber nicht mehr möglich, so würden auch eventuell gesunde Kinder "auf Verdacht" abgetrieben, sagte Husslein in der ZIB2.

Grundsätzlich gehe es darum, Frauen "die Autonomie zu ermöglichen, wenn sie sagen, sie können das nicht", erklärte er.

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