Oststeirerin wegen vergifteter Nachbarskatze vor Gericht

(Symbolbild)
"Lilli" starb qualvoll an Pflanzenschutzmittel - 68-jährige Angeklagte fühlt sich nicht schuldig.

Der Tod von Katze "Lilli" hat eine Oststeirerin am Freitag vor Gericht gebracht. Ihre Nachbarin war überzeugt davon, dass die Frau das geliebte Haustier mit einem Pflanzenschutzmittel, versteckt in Katzenfutter, getötet hat. Die Angeklagte fühlte sich nicht schuldig und verwies ihrerseits auf ihren toten Hund. Der Richter ordnete ein psychiatrisches Gutachten der 68-Jährigen an und vertagte.

Die Nachbarschaft in dieser oststeirischen Gemeinde dürfte nicht die beste sein, wie sich schon nach kurzer Zeit bei der äußerst emotionalen Verhandlung zeigte. Die Angeklagte gab an, mit ihren Nachbarn "keinen Kontakt" zu haben, obwohl man schon mehrere Jahrzehnte nebeneinander wohne. Die Situation verschärfte sich, als der Rottweiler der 68-Jährigen im Februar starb. Zuvor hatte es schon eine gerichtliche Auseinandersetzung gegeben, weil der Hund immer gebellt haben soll.

Toten Hund folgt Katze

"Du Sau, du hast meinen Hund vergiftet, du gehörst auch mit dem Leichenwagen abtransportiert", soll die Angeklagte ihrer Nachbarin zugerufen haben, als das tote Tier abgeholt wurde. Drei Monate später war die Nachbarskatze "Lilli" einige Zeit auf dem Grundstück der Beschuldigten. Als sie zurückkam, legte sie sich hin und erbrach. Der Tierarzt stelle fest, dass da nichts mehr zu machen war und schläferte "Lilli" ein.

 Die Katzenbesitzerin untersuchte detektivisch den Mistkübel ihrer Nachbarin und fand Katzenfutterdosen und Küchentücher mit Erbrochenem. Sie packte beides ein, und der Tierarzt entdeckte Spuren eines Pflanzenschutzmittels - und zwar genau das Gleiche, mit dem die Katze vergiftet worden war.

Mittlerweile hat die Verdächtige wieder einen Rottweiler "und den hetzt sie auf mich. Und sie mag keine Kinder", beschrieb die Nachbarin. "Das ist eine schöne Nachbarschaft bei Ihnen", meinte Richter Andreas Rom. "Ja, furchtbar", seufzte die Zeugin.

 "Alles derstunken und derlogen, was die geredet hat, ist überhaupt nicht wahr", ereiferte sich die Angeklagte. Dem Richter war die Sache mit dem Gift "zu gefährlich". Er ordnete daher die Beiziehung eines psychiatrischen Sachverständigen an. Die Verhandlung wurde vertagt.

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