Organisierte Kriminalität im Fokus der Staatsanwälte
Neue Strategien gegen Korruption, Cyberkriminalität, Gewalt in Fußballstadien, Betrug im Sport sowie neue Formen der Drogenkriminalität beschäftigten 120 Staatsanwälte aus 29 Nationen in Wien. Das 16. internationale Forum der Generalstaatsanwälte stand vor allem im Zeichen der Bekämpfung der grenzüberschreitenden Organisierten Kriminalität (OK).
Speziell der rasanten Ausbreitung der Modedroge „Crystal“ wurde erhöhte Aufmerksamkeit gewidmet. In Teilen Deutschlands wird die synthetische Droge bereits als „Pest“ bezeichnet. „Crystal hat sich bei uns explosionsartig vermehrt. Wir werden überschwemmt“, berichtete Oberstaatsanwalt Wolfgang Klein aus Dresden. In Leipzig etwa hat Crystal das klassische Heroin bereits komplett vom Markt verdrängt.
Crystal-Ermittlergruppe
„Die Strafverfolgungsbehörden werden länderübergreifend gegen diese Modedroge vorgehen und planen die Bildung einer gemeinsamen Ermittlergruppe“, erklärte der Leiter der Oberstaatsanwaltschaft Wien, Werner Pleischl.
Die Droge wird vor allem in Tschechien produziert und an den Grenzübergängen, auf „Vietnamesen-Märkten“ verkauft. Auch an Abnehmer in Österreich. Die Herstellung ist denkbar einfach und kostengünstig. Staatsanwalt Klein: „Die Produzenten benötigen nur ein Equipment um 300 Euro. Crystal kann in jeder Küche gekocht werden.“ Die Stoffe – Haushaltsmittel, Industrie-Reiniger, Jod und roter Phosphor – finden sich in jeder Drogerie.
Der Verkauf dieser Droge wirft infolge der billigen Herstellung enorme Gewinne ab. Ein Gramm kostet 60 bis 80 Euro. Konsumenten werden sofort süchtig.
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