Schüsse auf Pferde geklärt: Täter hatten ganzes Waffenarsenal

Eine Frau streichelt ein braun-weißes Pferd, dem ein Pfeil im Fell steckt.
Armbrust an zwei Pferden ausprobiert. Tierquälern werden weitere Straftaten zur Last gelegt.

Rund 100 Armbrüste, 25 Sportbögen, Pfeile und Zubehör hatten Daniel F. (20) und seine Freundin Isabella P. (21) im August bei mehreren Einbrüchen in das Warenlager einer Firma in Enns, Bezirk Linz-Land, erbeutet. Jetzt klickten für das Duo die Handschellen. Auch ein grauenvolles Attentat auf zwei Pferde konnte die Polizei im Zuge der Ermittlungen klären.

Wie sich herausstellte, wollte das Duo die gestohlenen Waffen nicht nur verkaufen, sondern auch ausprobieren. Am 29. August fuhr das Paar gemeinsam mit F.s Bruder Patrick (22) wahllos im Raum Enns herum. Zunächst schossen sie mit einer Armbrust auf ein Verkehrszeichen, später wandten sie sich lebendigen Zielen zu. Bei St. Valentin nahmen sie ein Schaf ins Visier. Die Schüsse waren für das Tier tödlich.

Auf dem Boden liegen Armbrüste, Schwerter, ein Baseballschläger, Werkzeuge und Schusswaffen.
Polizei forschte Einbrecher und Armbrustschützen aus Bezirk Linz-Land – PI Enns Die Polizei in Enns forschte nunmehr einen Mann und eine Frau aus, die im Verdacht stehen, im Zeitraum zwischen 26. und 30. August 2013 mehrmals in ein Warenlager einer Firma in Enns eingebrochen zu haben. Der 20-jährige beschäftigungslose Mann aus Enns und seine 21-jährige unstete Freundin erbeuteten bei ihren Einbrüchen rund 100 Armbrüste, 25 Sportbögen, Pfeile und sonstiges Zubehör. Die beiden werden überdies verdächtigt, am 29. September 2013 gemeinsam mit einem 22-jährigen Arbeiter aus Enns mit Armbrüsten auf Verkehrszeichen und lebende Tiere geschossen zu haben. Dabei schossen sie in St. Valentin auf ein Schaf, das in der Folge an den Verletzungen verendete. In Kronstorf schoss das Trio auf Pferde und verletzte dabei zwei der Tiere durch Treffer am Rücken und am Huf. Bei den Hauptverdächtigen stellten die Polizisten noch große Mengen an Diebesgut sicher. Der 20-Jährige und die 21-Jährige wurden in die Justizanstalt Garsten eingeliefert. Der 22-Jährige wurde auf freiem Fuß angezeigt.
In Kronstorf schließlich sah das Trio Pferde auf einer Koppel von Familie Birklhuber stehen und griff erneut zur Armbrust: Ein Pfeil blieb im Huf von Pony Casimir stecken, ein weiteres Geschoss durchbohrte beinahe den Rücken von Trakehner-Hengst Asterix. Der Pfeil musste von einer Tierärztin vorsichtig entfernt werden. „Wäre Asterix ein wenig weiter oben im Hals getroffen worden, wäre er tot“, sagte Pferdebesitzer Harald Birklhuber.

Drogen sichergestellt

Bei der Einvernahme zeigte sich das Brüderpaar geständig auf die Pferde geschossen zu haben, berichtet Alexander Riedler von der Polizeiinspektion Enns. Patrick F. wurde auf freiem Fuß wegen Tierquälerei angezeigt, sein Bruder Daniel und Freundin Isabella P. befinden sich in Untersuchungshaft. Den beiden Arbeitslosen werden neben Einbruchsdiebstählen auch Sachbeschädigungen sowie Delikte nach dem Suchtmittel- und Waffengesetz vorgeworfen. „Wir haben Crystal Meth bei den Verdächtigen sichergestellt“, sagt Riedler.

Noch nicht geklärt ist unterdessen ein weiterer Fall von Tierquälerei in Oberösterreich: Wie berichtet, waren am Dienstag in Alkoven, Bezirk Eferding, einer Araberstute tiefe Schnittwunden am Rücken und an den Genitalien zugefügt worden. Die Pfotenhilfe hat für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, 1000 Euro Belohnungausgesetzt.

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