Oma zeigt Schule wegen überfüllter Klassen an

Kinder sitzen in einem Klassenzimmer und schreiben in ihre Hefte.
Ehemalige Pädagogin: "Es ist unmöglich, die Leistung jedes einzelnen Schülers zu bewerten."

Zum dritten Mal wiederholt die Enkelin von Christa Landl heuer die dritte Klasse der Landwirtschaftsschule in Elixhausen. Und das nicht, weil ihre Leistungen nicht stimmen, behauptet die Oma, sondern weil ihre Enkelin in der überfüllten Klasse "untergeht". Im Schuljahr 2013/’14 sei sie die 37. Schülerin gewesen – erlaubt sind maximal 36. "Es ist unmöglich, bei dieser Anzahl die Mitarbeit und die Leistungen jedes einzelnen Schülers anständig zu bewerten", erklärt Landl, die selbst 40 Jahre lang Pädagogin war. "Diese Zustände gehen auf Kosten der Kinder. Ihnen werden Jahre der Ausbildung gestohlen."

Vergangene Woche hat Landl bei der Staatsanwaltschaft Anzeige gegen den ehemaligen Schuldirektor und gegen das Bildungsministerium wegen Amtsmissbrauchs eingereicht. Aus dem Ministerium heißt es auf Nachfrage, dass die Schule per Erlass bereits aufgefordert wurde, die Schülerzahl zu reduzieren. Verantwortlich sei als Schulerhalter aber das Lebensministerium.

Sprecherin Magdalena Rauscher-Weber erklärt dazu: "Die Schule hat dem Mädchen angeboten, in eine kleinere Klasse zu wechseln. Weil es dort aber einen anderen Schwerpunkt gibt, hat das Mädchen selbst abgelehnt."

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