Österreichs Berge forderten 268 Todesopfer im Jahr 2018
268 Todesopfer sind 2018 in Österreichs Bergen zu beklagen gewesen. Das sind um 22 Alpintote weniger als im Jahr davor, wie aus der Alpinunfallstatistik des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit und der Alpinpolizei hervorgeht. Die Zahl liegt auch unter dem langjährigen Durchschnitt mit 292 Toten pro Jahr.
"Diese Entwicklung ist erfreulich, zeigt aber auch, wie wichtig Präventionsarbeit im Bergsport ist. Die Alpinpolizei, Vereine, Verbände und das Kuratorium leisten hier hervorragende Arbeit", betonte Karl Gabl der Präsident des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit: "Jeder Todesfall ist einer zu viel."
Der Tod am Berg ist "männlich", so Gabl. 85 Prozent der Opfer waren männlich. Im Jahr 2018 starben österreichweit 230 Männer am Berg. Dem stehen 38 Frauen gegenüber.
Toter bei Lawinenabgang am Diedamskopf
In der Alpinunfalldatenbank wurden im Jahr 2018 7.230 Verletzte verzeichnet. Das sind um 777 Verletzte weniger als im Vorjahr. Im Zehn-Jahres-Mittel liegt die Zahl der Verletzten bei 7.356. Dagegen habe aber der Anteil der von Unverletzten abgesetzten Notrufe in den vergangenen zehn Jahren signifikant zugenommen und mache mittlerweile fast ein Drittel aller Notrufe aus. Vorwiegend seien dies Notrufe von Personen, die sich in einer misslichen Lage befinden (sog. Blockierung), bzw. die Tour unterschätzt haben.
Spitzenreiter Tirol
Im Bundesländervergleich sei - wie in den Jahren davor - auch wieder Tirol mit 101 Alpintoten Spitzenreiter, gefolgt von der Steiermark mit 44 Toten und Salzburg mit 36 Toten. Vorarlberg habe trotz der niedrigeren Zahl an Toten (15) eine beachtliche Zahl an Verletzten (819) und Unfällen (835) zu verzeichnen, was vermutlich auf die Wintersportdisziplinen und die große Anzahl an Pistenunfällen zurückzuführen ist.
Die Bergsportdisziplin mit den meisten Unfalltoten im Jahr 2018 ist Wandern/Bergsteigen (88 Tote; 35 Prozent), gefolgt von tödlichen Unfällen im gesicherten Skiraum (Piste/Skiroute, 30 Tote; 13 Prozent). Rund 29 Prozent der tödlich verunglückten Personen sterben nicht beim Bergsport, sondern bei der Jagd und Forstarbeiten, mit Fahrzeugen auf Bergwegen oder durch Suizid im Gebirge, so das Kuratorium. Von den 268 Todesopfern starben insgesamt 59 Personen an Herz-Kreislaufversagen (22 Prozent). Dies stellt neben Sturz/Stolpern/Ausgleiten (15 Prozent) sowie Absturz die Hauptunfallursache bei Alpinunfällen dar.
Die Alpinpolizei verzeichnete im abgelaufenen Jahr 95 Lawinenunfälle, bei denen 15 Personen starben. Die tödlichen Unfälle durch Lawinen verteilen sich wie folgt: Acht (Ski-)Tour und sieben Variante. Die Kameradenrettung bei Lawinenunfällen und der Umgang mit der Lawinen-Notfallausrüstung (LVS, Sonde, Schaufel) seien auf Tour unumgänglich und waren auch im Berichtsjahr 2018 in einigen Fällen lebensrettend, betonte Gabl, der an Wintersportler appellierte: "Die Lawinenrettung und der Umgang mit der persönlichen Schutzausrüstung sollte jedes Jahr trainiert und aufgefrischt werden, um bestmögliche Sicherheit gewährleisten zu können."
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