Neuer Bischof: "Möcht’ nicht allein leben"

Ein Priester spricht am Rednerpult in einer Kirche.
Zum Zölibat: "Ein Bischof ist kein Alleswisser, ich bin kein Wunderwuzzi."

Bisher teilte sich Wilhelm Krautwaschl seine Unterkunft mit vier Kollegen. Als "Priester-WG" bezeichnet der 52-Jährige das selbst und es scheint, als würde er sich auch in der neuen Wohnung am Bischofplatz 4 ein ähnliches Modell wünschen. "Ich möcht’ hier nicht allein leben. Aber das wird man sich anschauen."

Seit gestern ist der bisherige Regens des bischöflichen Seminars in Graz offiziell ernannter Diözesanbischof von Graz-Seckau, am 14. Juni findet die Weihe von Egon Kapellaris Nachfolger im Dom statt. Seinen ersten Medienauftritt würzte der gebürtige Oststeirer und promovierte Theologe mit launigen Schnurren, etwa von dem Moment Sonntagabend, in dem er von seiner Kür erfuhr. "Ich bin beim Einräumen vom Geschirrspüler. Ich hab’s Handy überhört. Dann hör’ ich die Mobilbox ab und dann hör’ ich: Grüß Gott, hier ist der apostolische Nuntius. Vor lauter Schreck hab’ ich die Nachricht gelöscht."

Befragt nach brisanten kirchenpolitischen Themen ist Krautwaschl aber noch zurückhaltend. Bei der anstehenden Familiensynode im Herbst "kenne ich mich noch nicht so aus", beim Zölibat sei er "noch nicht am Ende mit dem Nachdenken. Ein Bischof ist kein Alleswisser, ich bin kein Wunderwuzzi."

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