Neue Spur: Vage Lebenszeichen eines möglichen Mordopfers

Eine Frau mit roten Haaren und blaugrünen Augen lächelt.
Die Mutter von Michaela G. erhielt Mails von einem Mann, der die Vermisste getroffen haben will.

Michaela G. war 23 Jahre alt, als sie 2006 spurlos verschwunden ist. Laut einem Bericht der Kleinen Zeitung könnte die seit acht Jahren vermisste Klagenfurterin am Leben sein. Die Polizei ging bislang von einem Gewaltverbrechen aus. Die junge Frau war zum Zeitpunkt ihres Verschwindens mit dem Zuhälter Sandro H. liiert. Gegen ihn wurde wegen Mordverdachts ermittelt. "Die Ermittlungen sind nach wie vor anhängig. Die neuen Hinweise werden zu überprüfen sein", erklärt Antoinette Tröster von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt.

Vor einer Woche erhielt die Mutter der Vermissten ein eMail von einem Mann, der Michaela G. in einer Bar getroffen haben will. Sie hätte ihn gebeten, mit ihrer Mutter in Kärnten Kontakt aufzunehmen. Die junge Frau soll auch gesagt haben, dass sie wieder nach Hause will, ihr aber die Papiere fehlen. Der eMail-Verkehr riss nach einigen Kontakten wieder ab.

"Wir nehmen die Hinweise sehr ernst und ermitteln in dieser Sache", sagt Rainer Dionisio vom Landespolizeikommando Kärnten. Wie glaubwürdig die vagen Lebenszeichen sind, wollte er nicht bewerten.

Für den Verdacht, dass Sandro H. die junge Frau ermordet hat, fehlte es bisher an Beweisen. Er ist kein unbeschriebenes Blatt. 2008 verbüßte er gerade eine Haftstrafe, als er bei einem Freigang flüchtete und sich nach Paraguay absetzte. Dort wurde er nach der Ermordung eines ihm bekannten Ehepaars festgenommen, kam jedoch wieder frei. 2012 wurde er nach Österreich ausgeliefert, wo er in einem Verfahren wegen Brandstiftung schuldig gesprochen wurde.

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