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Müder Fahranfänger legte Südbahn lahm
Bei Unfall Strommast gefällt. Mindestens 50.000 Euro Schaden.
Nicht alkoholisiert, aber übermüdet setzte sich ein Steirer Mittwochfrüh ans Steuer. Das hatte schwerwiegende Folgen: Der 17-jährige Lehrling schlief ein, sein Wagen kam zwischen Ehrenhausen und Retznei in der Südsteiermark von der Straße ab und donnerte mit voller Wucht gegen einen Mast der ÖBB, der umstürzte und quer über den Schienen der Südbahn liegen blieb.
Dem Fahranfänger mit L 17-Führerschein ist nichts passiert, doch die Arbeiten nach dem Sachschadenunfall dauerten bis in die Nachstunden. Die Bahn musste die Südbahnstrecke sperren, um den Strommast als auch den Betonsockel auszutauschen. 25 Ersatzbusse wurden eingesetzt, doch betroffen war ausgerechnet eine der am stärksten frequentierten Pendlerstrecken zwischen Graz und Leibnitz.
Hohe Kosten
Rund 40 Züge fielen aus, Tausende Passagiere mussten laut ÖBB-Sprecher Christoph Posch Verzögerungen von mindestens 15 Minuten hinnehmen. Die Kosten für Bauarbeiten und Schienenersatzverkehr bezifferte Posch mit einer „hohen fünfstelligen Euro-Summe, mindestens 50.000 Euro“.
Auch das Zementwerk Lafarge in Retznei bekam wegen des Unfalls Probleme, es war für Lkw nicht erreichbar: Die Retzneistraße war wegen der ÖBB-Arbeiten bis auf zwei Stunden gesperrt, sie ist die einzige Zufahrtsmöglichkeit zum Betrieb.
Bis zu 100 Lkw fahren dort täglich zu und ab, sie mussten warten: Für das Werk eine „kleine Katastrophe“, wie Leiter Peter Fürhapter betonte. Eine Umleitung wie für Pkw war wegen der Tonnagebeschränkung nicht möglich. Erst am späteren Nachmittag wurde die Straße wieder freigegeben.
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