Mehr Zugbegleiter sollen das Sicherheitsgefühl heben

Ein Mann telefoniert in einem öffentlichen Verkehrsmittel und hält sich fest.
Kriminalitätsstatistik weist Rückgänge aus. Die Polizei setzt auf zusätzliche Projekte.

Die Statistik ist objektiv und deutlich: In der Steiermark verzeichnet sie einen Rückgang an der "Gesamtkriminalität um drei Prozent" und zwar innerhalb des ersten Halbjahres 2016, berichtet Manfred Komericky, stellvertretender Landespolizeidirektor.

Dann gibt es aber noch die andere Seite, die des subjektiven Empfindens: Um dieses subjektive Sicherheitsgefühl zu heben, versucht die Polizei, mit Projekten gegenzusteuern. Eines von ihnen ist "Gemeinsam sicher", das in Graz als Pilotprojekt schon eine Zeit lang funktioniert: Dabei fungieren Polizisten unter anderem zusätzlich als Sicherheitsbeauftragte und kümmern sich auch schon einmal um kaputte Laternen im Park. Das Projekt soll nun auf alle Bezirke ausgedehnt werden.

Ähnlich halten es auch die ÖBB. Obwohl es bei rund zwölf Millionen Fahrgästen pro Jahr nur wenige dramatische Zwischenfälle gäbe, blieben genau diese im Kopf hängen. Etwa der jüngste Vorfall, bei dem eine Frau in der Obersteiermark in einem Zugabteil von jungen, schwer betrunkenen Asylwerbern sexuell bedrängt worden sein soll.

Seit Montag sind in den Zügen jedenfalls nachts wieder mehr Zugbegleiter im Dienst. Das sei keine unmittelbare Reaktion auf diesen Übergriff, sondern bereits länger geplant, betont ÖBB-Sprecher Christoph Posch: Zugverbindungen rund um 22 Uhr werden nun "generell begleitet, um mehr Sicherheitsgefühl zu vermitteln".

Mehr Präsenz

Bisher konnte es sein, dass in den neuen Triebwagen gar kein Schaffner mehr Dienst machte, diese Gefährte sind für den schaffnerlosen Einsatz gedacht. In der Diensteinteilung werde aber jetzt auf dieses Problem Rücksicht genommen, versichert Posch. "Es geht darum, dass wir mehr Präsenz zeigen." Zusätzlich werde auch mehr auf Videoüberwachung gesetzt – sowohl in den Garnituren als auch auf den Bahnhöfen.

Apropos Bahnhöfe: Dort machen ohnedies bereits Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma Dienst. Aus zwei Gründen, wie Posch erläutert: "Das subjektive Gefühl der Sicherheit wird erhöht und die Servicequalität für die Kunden angehoben." Die Security-Leute seien ja auch Auskunftspersonen.

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